Sachrang - Eine Chronik aus den Bergen
1978
Inhalt
Die
Geschichte spielt in den Jahren zwischen 1791 und 1814. Man war arm in Sachrang
dieser Tage. Die Menschen kämpften oft ums nackte Leben und aus diesem Kampf
und der ständigen Unterdrückung durch die allmächtige Obrigkeit wuchs immer
wieder eine jäh aufflackernde Grausamkeit gegen Mitmenschen und Umwelt. In
diesen Ausbrüchen machte man sich Luft, vergaß dabei, dass man selbst auch nur
ein Geschundener, ein Unterdrückter war. Man vergaß den Hunger, die Not, die
Sorgen.
Die
Wirren des Krieges drangen bin in das entlegene Dorf Sachrang, an der Tiroler
Grenze, hinter Aschau, im bayerischen Chiemgau gelegen. Die Franzosen verwüsteten
das Land, obwohl der bayerische Kurfürst Maximilian IV. Joseph, ab 1806 König
Maximilian I. Joseph von Napoleons Gnaden, doch ein Verbündeter Bonapartes war.
Was nach Hagelschlag, Seuchen und Überfällen der Franzosen und der Kaiserlichen
auf den Feldern noch zur Ernte übrig war und nicht rechtzeitig eingebracht
wurde, vernichteten die herrschaftlichen Jagdgesellschaften. Doch die von Jahr
zu Jahr steigenden Abgaben an den Grundherrn mussten pünktlich entrichtet
werden.
In
dieser Welt des Aufbruchs in eine neue Zeit, die im Bann der französischen
Revolution stand, versuchte der Müllner-Peter gegen Unterdrückung, Armut und
Gewalt seine Vorstellung von menschlichem Zusammenleben zu verwirklichen.
Der
Müllner-Peter von Sachrang ist eine historische Figur. Er lebte von 1766 bis
1843 auf dem Besitz der Familie Huber, einer Kornmühle. Ursprünglich sollte er
Pfarrer werden, doch er brach das Studium in München ab und kehrte nach Hause
zurück. Seine neuen Ideen, seine von ihm komponierte Musik, und sein Weltbild
fanden keineswegs immer ein positives Echo in der Gemeinde. Neider zerren ihn
sogar vor den Landrichter in Prien, der ihn für längere Zeit nach Burg Grünwald
in Haft bringen läßt.
Schließlich
gelingt es Terry von Lilien, bei der der Peter Hauslehrer war, ihren Einfluss am
Hofe geltend zu machen und Peter aus der Haft zu befreien. Er kehrt nach
Sachrang zurück. Wiederum setzt er sich mit aller Kraft und allem Willen für
Gerechtigkeit und Fortschritt ein.
Nach
und nach beugte man sich nun der geistigen Autorität. Der Peter wird sogar
Amtsvorsteher von Sachrang.
Der
Aufstieg in diesem Amt, das ihm erlaubt, seine Vorstellungen in der Gemeinde zu
realisieren, steht im Gegensatz zu seinem privaten Scheitern. Seine Ehe mit
Marei, der Tochter des Ertlbauern, wird nicht glücklich. Zu verschieden sind
die Charaktere und Lebensziele.
Die
leidenschaftliche hoffnungslose Liebe des reifen Mannes zu einem jungen
Zigeunermädchen trifft Peter wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Verzweifelt und
zutiefst verletzt zündet Marei das elterliche Gehöft an und kommt dabei ums
Leben.
Schon
anderntags zieht der Peter bis nach Italien - immer auf der Suche nach Rosanna.
1814 kehrt er, ausgebrannt, schweigsam und ruhig geworden, nach Sachrang zurück.
Er betreibt die Mühle wieder und lebt, als ob nie etwas geschehen wäre, noch
30 Jahre auf seinem Besitz. (Quelle: Broschüre ARD-Fernsehspiel, Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Heft: 10-12 1978)
Bei PIDAX-Film ist zu lesen:
"Sachrang,
ein idyllischer Ort im Chiemgau, dicht an der bayerisch-österreichischen
Grenze. Es ist die Zeit der napoleonischen Kriege, die das Land verwüsten.
Unter den Einwohnern des kleinen Dorfs tut sich vor allem einer hervor: der Müllner-Peter
(Gerhart Lippert), ein umfassend begabter Außenseiter, der nach dem
abgebrochenen Studium in München die elterliche Kornmühle übernimmt. Das
Multitalent komponiert aber auch kirchenmusikalische Werke, arbeitet als
Heilpraktiker und verfasst pharmazeutische Bücher. Als intellektueller Rebell
setzt er sich schließlich auch gegen Unterdrückung, Armut und Gewalt ein. Doch
der Müllner-Peter hat nicht nur Freunde. Als er einen Wilderer verarztet,
versucht der Landrichter, ihm einen Strick daraus zu drehen. Unterdessen taucht
ein Böhme im Dorf auf, der mit dem Ertlbauern (Gustl Bayrhammer) eine Rechnung
zu begleichen hat. Die verwaiste Marei hingegen, die der Müllner-Peter unterstützt,
flüchtet in Männerkleidern nach Tirol, wo sie sich Andreas Hofer, der gerade
einen Aufstand organisiert, anschließt ...
Gerhart Lippert wurde am 14. März 1937 im oberbayerischen Pietzing am Simssee im Chiemgau geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend aber im benachbarten Tirol, wo er bis heute wohnt. Selbst in den Kriegsjahren erlebte er eine naturverbundene, heile Familienwelt. Vater und Mutter waren Künstler (Maler, Pianistin) und auch der Sohn zeigte bald eine künstlerische Ader, die im Internat Schloss Neubeuern gezielt gefördert wurde. Sein Wunsch, Schauspieler zu werden, konnte er als 18-Jähriger an der Otto-Falckenberg-Schule in München umsetzen, wo er u.a. von Schauspielgrößen wie Lina Carstens und Peter Lühr unterrichtet wurde.
Die
Rolle, die G. Lippert 1993 übernahm, wurde von ihm so glaubwürdig gespielt,
dass er sogar auf der Straße mit Herr Doktor Burgner angesprochen wurde, es
handelte sich um die Rolle des Bergdoktors.
Dabei hat er sich längst anderen Aufgaben zugewandt und ist auch wieder im
Theater präsent. 2005 trat er bei den
Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel auf
und spielte in der "Geierwally" den anfangs hartherzigen Vater der
Titelheldin und Bauerntochter Walburga Stromminger (Barbara Romaner).
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 4. Oktober 2020
Die o.g. Angaben zum Film sind nach bestem Wissen gesammelt, aufgeschrieben und bearbeitet worden und enthalten zum Teil Texte aus fremden Webseiten bzw. literarischen Quellen. Weiterhin möchte ich bemerken, dass ich auf Inhalte zu externen Webseiten keinen Einfluss habe und keine Gewähr dafür übernehmen kann. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend entfernt. Sollten mir bei den o.g. Angaben Fehler unterlaufen sein, so werden diese bei entsprechender Nachricht und Kontrolle ebenfalls entfernt bzw. korrigiert. |