Trauer um einen verlorenen Sohn

- Szenisches Protokoll eines kurzen Lebens -

1980

 

Filmliste Thomas Engel

 

  

  

Regie 

Thomas Engel

Drehbuch

Edmund Wolf

Schnitt

Lilo Krüger

Produktion

Artus-Film i.A. des Bayerischen Rundfunks

Produktionsleitung

Willy Schöne

Kamera

Rüdiger Meichsner

Redaktion

Peter Hoheisel

Länge

ca. 103 Minuten

Ur-/Erstaufführung

10. Sept. 1980

Genre

Fernsehfilm

     

        

  

Darsteller Rolle
Bobby Prem Klaus
Marianne Lindner Mutter
Rolf Straub Vater
Petra Maria Grühn Agi
Heidemarie Theil Leni
Gerd Lohmeyer Jockey
Markus Klimmek Tommy
Uli Steigberg Schreiner
Helmut Alimonta Werkmeister

                  

   

Inhalt

"Schüsse im Gericht - Drogenhändler tot" - unter dieser Überschrift berichtete die Münchner "Abendzeitung" am 19.12.1978 über einen aufsehenerregenden Zwischenfall: Der 23jährige Klaus E., nach einem Apothekeneinbruch zu einem Jahr und acht Monaten Gefängnis verurteilt, hatte sich nach der Verhandlung seinen Weg aus dem Justizzentrum an der Nymphenburger Straße freizuschießen versucht und war dabei selbst von einem Schuss tödlich getroffen worden. In einem "dramatischen Protokoll" vollzog Edmund Wolf das Schicksal dieses jungen Mannes nach. Dabei kommen - zwischen Spielszenen - immer wieder Beteiligte und authentische Zeugen (die Eltern von Klaus, eine Freundin, ein Richter, ein Drogenberater) zu Wort.

Der Film setzt 1972 ein. Die Eltern von Klaus, der - noch nicht 13 Jahre alt - zum Rauschgift verführt wurde (Dealer traten in seiner Schule an ihn heran), suchen in Hippie-Kreisen nach dem seit Monaten verschollenen Sohn. Der hat in Amsterdam auf einem Drogen-Hausboot gelebt; bei der Rückfahrt wird er an der deutsch-holländischen Grenze geschnappt. Er kehrt nach Hause zurück, zur übergroßen Freude der Mutter, die nun für ihren Sohn alles Menschenmögliche tut. Doch Klaus ist schon zu tief in den Teufelskreis verstrickt, aus dem es nur für die wenigsten ein Entrinnen gibt. Er versetzt alle Wertgegenstände, deren er habhaft werden kann, stimmt schließlich einer Entziehung zu, landet im Bezirkskrankenhaus München-Haar und ist dort in einer Abteilung mit geistesgestörten Straftätern untergebracht. Nach dieser Erfahrung hat sich natürlich nichts gebessert. Wieder entlassen, fälscht er Rezepte, um an das Medikament Ritalin zu kommen. Er wird erwischt, muss wieder nach Haar und von dort ins Gefängnis.

Als er wieder auf freien Fuß ist, steigt er auf "H" - Heroin - (gesprochen Äitsch) um. Das Geld für den kostbaren Stoff verdient er sich als Dealer. Nochmals scheint es Hoffnung zu geben: Gemeinsam mit dem Mädchen Agi, ebenfalls eine Fixerin, will er sich einer Entziehungskur unterziehen. Doch als das Mädchen es nicht schafft, und als die das Kind, das sie erwartet, nicht haben will, steigt auch Klaus wieder aus.

In Frankfurt wird er wegen Heroin-Besitzes festgenommen und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. In dieser Zeit schließt er mit einem Mädchen Freundschaft, das bei seiner Mutter zur Untermiete lebt. Doch auch diese Beziehung kann ihm nicht mehr helfen. Wieder in Freiheit, begeht er den Apotheken-Einbruch, der zu einer erneuten Verurteilung und einer für ihn tödlich endenden Verzweiflungstag führt.

Der Mutter, die heute allein lebt, bleibt nur die "Trauer um einen verlorenen Sohn" und die bittere Erkenntnis: "Uns ist ja für unseren Sohn nie etwas anderes angeboten worden als Haar oder Gefängnis."

(Quelle: Broschüre ARD-Fernsehspiel, Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, Juli - Sept. 1980)

 

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 5. Oktober 2020

  

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