Das Ende vom Anfang 

1981

 

Filmliste Helmut Christian Görlitz

 

  

  

Regie

Helmut Christian Görlitz

Regie-Assistenz

Ulli Bohnefeld

Drehbuch

Helmut Christian Görlitz

Vorlage

nach dem Roman "Treibjagd" von Michael Holzner

Schnitt

Inge Behrens

Produktionsleitung

Ute Kastenholz

Produktion

Ottokar Runze Filmproduktion, Berlin, Demos-Filmproduktion, Berlin, ZDF, Mainz

Ausstattung

Bernhard Sauter

Kamera

Henning Gaertner

Kamera-Assistenz

Joachim Hasse

Musik

-

Maske

Gisela Rothkopf, Karin Patschke

Kostüme und Garderobe

Brunni Hannemann, Annemarie Reich

Ton

Helmut Nierychlo

FSK

-

Länge

93 Minuten

Sonstiges

Verleih: Demos-Film Berlin

FBW-Bewertung

-

Ur-/Erstaufführung

Kinostart 30.10.1981

Genre

Literaturverfilmung

  

  

  

Darsteller

Rolle

Michael Fass

Holberg

Michael Schaaf Icke
Gaston Frecot Benno
Jens Walther Manfred
Andrea Stedtler Andrea
Alessandra Schützendorf Evi
Henning Gissel Elias
Klaus Mikoleit Wälzer
Kyra Mladeck Frau Geschke
Harald Dietl Reimers
Axel Scholz Loom
Eckard Heise Baumann
Gerhard Olschewski Meister
Arnfried Lerche
Hans Joachim Grubel Schlossermeister
Olaf Retschlag Bulle
Marcus Aebel Bulles Adjutant
Heiner Haupt
Peter Brackmann
Anja Simon
Maika Droscheidt
Carline Fechner
Jeanette Voss

                  

 

 

Inhalt  
Harald Dietl
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue

 

Michael Holzner - im Film "Benjamin Holberg" - ist heute 36 Jahre alt und galt bis vor kurzem als "hochkarätiger Krimineller mit einem Strafregister, das fast so lang ist wie sein Leben". Inzwischen studiert er in Hamburg und hat sich als Autor zweier erfolgreicher Romane einen Namen gemacht. Vor kurzem erhielt er dafür den Lessing-Preis. Seine Autobiografie "Treibjagd" (Hoffmann und Campe sowie rororo) diente als Drehbuchvorlage.

Der Film erzählt von Holbergs Rebellion gegen den "Anstaltsalltag", dem er als Jugendlicher während jahrelanger Heimaufenthalte ausgesetzt war. Um sich seine Willensstärke, seine Antriebskraft und sein Selbstwertgefühl ungebrochen zu erhalten, setzt sich Holberg mit unbeirrbarer Konsequenz gegen die zur Verwaltungsroutine verkümmerten Erziehungspraktiken und die demütigenden Unterdrückungsmechanismen der anderen Heiminsassen zur Wehr.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Jugendlichen, die sich anpassen und unterordnen, um "ihre Jahre in Ruhe abzutanzen", will Holberg sich nicht "kaputtmachen", sich nicht unterdrücken lassen. In zahllosen Fluchten sucht er nach einem Ausweg aus der Inhaltslosigkeit seines Daseins in den Erziehungsanstalten. Beim letzten Ausbruch entkommt Holberg unter Einsatz seines Lebens durchs Moor, begeht mehrere Straftaten, um die Befreiung seiner Freundin aus dem benachbarten Mädchenheim vorzubereiten, aber auch am Ende dieses Versuchs steht noch lange nicht die ersehnte Freiheit.

 

(Quelle: Kino - Bundesdeutsche Filme auf der Leinwand 1982/83, herausgegeben von Robert Fischer, Verlag Monika Nüchtern, München)

 

 

 

 

 

 

Gerhard Olschewski
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue


Helmut Christian Görlitz im Gespräch mit Manfred Hobsch:

 

"Es war so, dass ich das Buch von Ottokar Runze bekam. Kontakte zu Holzner waren durch die Arbeit von Ottokar Runze, der seinen Film "In Namen des Volkes" in der Strafanstalt Hamburg Fuhlsbüttel drehte, entstanden, weil Leute aus der Anstalt Holzner kannten. So kam das Buch an die Runze-Produktion, und Ottokar gab es mir, und ich war begeistert. Ich lernte dann Holzner kennen und habe lange mit ihm über die Möglichkeiten der Verfilmung gesprochen. Grundsätzlich hat mit der Autor eine Abstimmung stattgefunden. Als das fertige Drehbuch da lag, habe ich Holzner nicht mehr zu den Dreharbeiten dazu geholt, denn ich wollte nicht den Laiendarsteller Michael Fass mit dem Autor Michael Holzner  zusammenbringen.

Wenn man sich die Frage stellt, wieviel Leid Kindern im Erziehungsprozess zugefügt wird, ist das so erschreckend, dass man sich mit dem Argument, so ist das heute nicht mehr, wirklich nicht aus der Affäre ziehen kann. Und für mich ist das auch mehr als ein Film über die Situation in Heimen: Ich hätte ihn genauso gut auch in Schulen oder von mir aus auch in der Bundeswehr machen können. Es gibt viele Bereiche, wo sich Leute damit beschäftigen, junge Menschen großzuziehen, wobei die Ziele, zu denen sie erzogen werden, immer wieder auf dieses Angepasstsein hinauslaufen. Wenn sie diese Ziele boykottieren und dagegen angehen, schafft das die großen Konflikte, die letztlich hier auf den Straßen ausgetragen werden. 

 

(Quelle: Kino - Bundesdeutsche Filme auf der Leinwand 1982/83, herausgegeben von Robert Fischer, Verlag Monika Nüchtern, München)

  

  

  

  

  

 


  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 26. Oktober 2020

  

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