Anna
1974
Filmliste Uschi Reich
Inhalt
Deutschland im Jahre 1970. Anna, 20, selbstbewusst und spontan, Sekretärin in einem Industriebetrieb in Leipzig, wird von Heinz Petersen, dem Leiter der Strickwarenabteilung eines großen Münchner Kaufhauses, mit Hilfe eines falschen Passes über die Grenze der DDR nach Westdeutschland gebracht. Kennengelernt haben sie sich auf einer Messe in Leipzig. Für Anna ist der 15 Jahre ältere Heinz Vaterfigur und Geliebter zugleich, aber bald schon erkennt sie, dass seine Sicherheit nur vorgegeben, seine sogenannte Erfahrung nur äußerlich ist. Nach ein paar unbekümmerten Wochen folgt eine lange Phase, in der Anna, die an Arbeit und organisiertes Leben gewöhnt ist, unzufrieden wird und sich langweilt. Schließlich schlägt Manfred, Heinz' Freund und Substitut im gleichen Kaufhaus, Anna vor, als Aushilfe bei ihm in der Kinderabteilung zu arbeiten. Anna freut sich. Zum erstenmal erfährt sie die Arbeitsbedingungen in der Bundesrepublik, sie lernt Leute kennen und investiert in diese Begegnungen viel Energie. Aufgeschreckt und in ihrer Beziehung zu Heinz verunsichert wird Anna, als sie erfährt, dass das Mädchen, mit deren Pass sie über die Grenze kam, eine frühere Freundin von Heinz und ebenfalls Verkäuferin im Kaufhaus, spurlos verschwunden ist. Heinz kann sie nur für kurze Zeit beruhigen, denn immer mehr Menschen aus ihrer Umgebung machen Andeutungen und stellen Fragen. Je selbstverständlicher Anna sich in ihrem neuen Leben zurechtfindet, um so fremder wird ihr Heinz, um so oberflächlicher ihre Beziehung. Als Anna die Arbeit im Kaufhaus aufgeben muss, weil die Aushilfen nicht mehr benötigt werden, kommt sie auch ohne Arbeit ganz gut zurecht. In dieser Zeit befreundet sie sich mit Klaus, einem politisch engagierten Studenten. Klaus bringt Anna dazu, ihre Zukunft zu planen: sie soll auf die Schule, studieren, genauso wie sie es in der DDR vorgehabt hatte. Mit Heinz kommt es darüber immer öfter zum Streit, der sich so ausweitet, dass Anna sich von Heinz trennt. Die letzte Phase des Films zeigt Annas Versuch, tatsächlich selbstständig zu sein: um Geld für die Schule zu verdienen, beginnt sie im Büro einer Strumpffabrik zu arbeiten und begreift hier, dass die Schwierigkeiten, denen sie hier stets von neuem gegenüber sieht, nichts zu tun haben mit ihren eigenen Schwierigkeiten, sich in diese Gesellschaft zu integrieren. Gleichzeitig begreift sie, dass Klaus, der Jüngere, keine Alternative zu Heinz darstellt, dass es nicht darum geht, mit wem sie besser leben kann, sondern wo und unter welchen Bedingungen. Als sie Heinz und ihren Freunden ihre Entscheidung mitteilt, macht sie eine Entdeckung...
(Quelle: Broschüre "Fernsehspiele Westdeutscher Rundfunk Juli-Dezember 1974", hrg. von der WDR-Presseabteilung)
Layout: Rosemarie Kuheim Bearbeitet: 10. Dezember 2020
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