G o y a

1969

   

Filmliste Wilhelm Semmelroth

    

 

  

Regie

Wilhelm Semmelroth

Drehbuch

Wilhelm Semmelroth

Regie-Assistenz

Heidi Adams

Fernsehbearbeitung

Wilhelm Semmelroth

Produktion

WDR

Produktionsleitung

Harry Schneider

Aufnahmeleitung

Wolfgang Sperling

Szenenbild

Paul Haferung

Ton

Friedrich van der Horst

Kamera

Hans Braun
Arkadij Ljutow
Manfred Lück
Horst Brill
Helmut Handschel

Kostüme

Brigitte Scholz

Schnitt

Helga Egelhofer

Musik

William Keiper

FSK

-

Länge

ca. 200 Minuten

FBW

-

Ur-/Erstaufführung

3. und 4. April 1969

Sonstiges

Weitere Beschreibung bei krimiserien.heimat.eu

Großartig beschrieben auf der Seite www.steffi-line.de

Genre

Historie, Malerei, Fernsehspiel

      

    

 

Darsteller

Rolle

Wolfgang Büttner

Don Francisco Goya
Ellen Schwiers Herzogin von Alba
Thomas Braut José Quintana
Hans Hinrich Pater Salzedo
Bernhard Minetti Großinquisitor Lorenzana
Helmut Peine Großinquisitor Reynoso
Kaspar Brüninghaus Don Gaspar Jovellanos
Karel Otto Don Manuel Godoy
Hermann Lenschau, Joseph Saxinger, Kurt Waitzmann,
Viktor Tacik
Die Liberalen
Marlene Riphahn Die Königin
Sigrid Bode Herzogin von Osuna
Jutta Kammann Petita Tudo
Eva Lissa Josepha
Bernd Birkhahn Francisco Javier Goya y Bayeu
Jürgen Schneider Javier als Kind
Angela Cenery Leocadia Weiss
Christoph Quest Fernando VII.
Willy Lindberg Isidoro Maiquez
Arno Görke Pablo
Alfred Feussner Minister Romereo
Victor Curland Doktor Peral
Herbert Steiniger Abbé Lacroche
Walter Orth Don Pablo Olavides
Kurt Faber Don José y Lattre
Ernst von Klipstein Herzog von Osuna
Rudolf Kleinfeld-Keller Kardinal
Günter Kirchhoff Collado
Herbert Padleschat Prior
u.v.a.  

    

     

 

Inhalt  

Wie kann ein Künstler in einem Wechselspiel politischer Kräfte seine künstlerische Integrität bewahren - diese auch heute aktuelle Frage ist das zentrale Problem des Fernsehspiels über den spanischen Malger Don Francisco Goya. Er malte seine Bilder in einem Spanien, das gegen die aus Frankreich vordringenden Ideen der Aufklärung und der Revolution die eigene Herrschaft zuletzt nur mit Hilfe der Inquisition aufrechterhalten konnte. Die zeitweilige Besetzung durch die Franzosen und die Rückkehr der Bourbonen brachten für Goya neue Belastungen. Daneben bildeten eine schon früh auftretende Erkrankung sowie der Prozess des Alterns für die Goyas Leben und Werk entscheidende andere Erfahrungskomponente.

Das Fernsehspiel zeigt den Weg Goyas von der Epoche seines höchsten Ruhmes in Spanien bis kurz vor seinem Tod im Exil.

Goya ist Erster Maler des Königs von Spanien, Karl IV., und genießt Ruhm und Ansehen im Staate. Seine guten Beziehungen zu allen Kreisen der Gesellschaft drängen ihn wider seinen Willen in eine politische Schlüsselrolle. Als die Liberalen ihn um eine Intervention beim Ministerpräsidenten für den von der Inquisition bedrohten Olavides bitten, lehnt Goya es ab, sich ausdrücklich politisch zu exponieren: er will nur Maler sein. Doch seine Sympathien gehören den Liberalen, was auch den Männern der Regierung und der Kirche nicht verborgen bleibt. Goya wird eingeladen, an der Verhandlung des Inquisitionstribunals gegen den mit der französischen Aufklärung sympathisierenden Olavides teilzunehmen. Das Erlebnis dieser Verhandlung erschüttert ihn schwer. Sein Glaube an die althergebrachte Ordnung, zu der auch die Inquisition gehörte, gerät ins Wanken. Er hat Angst, er sieht sich als Künstler von dem "Nichts in der Seele" bedroht.

In dieser Krise bedeutet das Liebesverhältnis zur Herzogin von Alba einen neuen Aufschwung, obwohl er bereits von Anfällen schwerer Taubheit heimgesucht wird.

 

Foto oben: Ellen Schwiers in der Rolle der Herzogin von Alba - Foto: mit freundl. Erlaubnis Pidax-Film

Foto rechts: Joseph Saxinger als Don Diego - Foto: mit freundl. Erlaubnis Pidax-Film

 

Goya wird zum Spielball der verschiedenen Interessengruppen im Staate. Angesichts  der nahenden französischen Truppen fühlt sich der Ministerpräsident stark  genug, der Inquisition zu trotzen und ernenne Goya zum Präsidenten der Akademie. Der Hof erteilt ihm den Auftrag, die ganze königliche Familie zu malen. doch die Zeichnungen der "Caprichos", in denen die spanische Gesellschaft sich von Goya bloßgestellt sieht, bringen ihn erneut in Gefahr. Goya hat erkannt, dass das Malen eine wirksamere Waffe sein kann als die politische Konspiration. Dem Hof und der Regierung ist er noch wichtig genug, um ihn der Inquisition nicht preiszugeben.

 

Die Untreue der Herzogin von Alba und der Tod seiner Tochter Elena stürzen ihn in eine neue Verzweiflung. Er entdeckt die Welt des Todes.

Als die Franzosen in Madrid einrücken, sind die Toten sein Modell: Goya will nur noch Menschen malen, keine Angehörigen irgendeiner Nation. Um auch unter der Fremdherrschaft seine Kunst auf jeden Fall ausüben zu können, übernimmt er den Auftrag, 50 spanische Gemälde für die napoleonische Museum in Paris auszusuchen, auch wenn er in den Augen der Spanier dadurch zu einem Verräter wird.

Als Fernando VII. die Herrschaft in Spanien übernimmt, wird Goya von der wiedererrichteten Inquisition verfolgt. Er sucht Zuflucht bei Freunden und geht schließlich nach Bordeaux ins Exil. Er hat sich, numehr im hohen Greisenalter, mit der Angst abgefunden. Doch der taube und fast erblindete Goya ist immer noch Maler. Die Begegnung mit einem jungen Mädchen entfacht in ihm von neuem die Leidenschaft, die Farben des Lebens in der Kunst auszudrücken: "Vielleicht bin ich noch nicht zu alt, um zu lernen, dass die Erde es wert ist, erhalten zu werden..."

 

Jede Szene des Fernsehspiels ist verknüpft mit einem Bild oder einem Bilderzyklus auf dem Schaffen Goyas.

Auf diese Weise soll, über die reine Biographie hinaus, der Zusammenhang zwischen dem Kunstwerk und der Gesellschaft dargestellt werden, in der es entsteht.

 

 

 

Auf dem DVD-Cover - von PIDAX herausgegeben - ist zu lesen:

Dieser beeindruckende Zweiteiler über den bedeutenden spanischen Maler war von Regisseur und Autor Wilhelm Semmelroth akribisch vorbereitet worden. Zwei Jahre lang recherchierte er in spanischen Bibliotheken, Archiven sowie in Museen und verwarf Drehbuchfassungen, ehe er sich reif genug für diese Großproduktion fühlte. Die mühevolle Vorbereitung lohnte sich, denn glaubwürdig wird gezeigt, wie eng die Bilder eines Künstlers und dessen Stiländerungen mit den Ereignissen und Veränderung im Leben des Malers verbunden sein können. Ein großartiges Schauspielensemble (allen voran Wolfgang Büttner und Ellen Schwiers) garantiert für ein unvergleichliches Fernseherlebnis. Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung urteilte: Gelungen ist der Versuch, an der schillernden Figur des spanischen Malers Grundfragen von Kunst und Glauben optisch-dramatisch zu gestalten und die Berliner Morgenpost lobte: Schon in der ersten Szene gelang es Semmelroth, die unheilvolle Atmosphäre der Inquisition einzufangen. Ein faszinierendes Fernseherlebnis . Pidax präsentiert diesen herausragenden Mehrteiler nun erstmals für jedermann zugänglich auf DVD!

 

***

 

Einige Daten zu Francisco José Goya y Lucientes

 

Geboren am 30. März 1746 in Fuendetodos, Provinz Saragossa, Aragonien.

Tritt mit 14 Jahren in das Atelier von José Luzan in Saragossa ein, um Maler zu werden.

Geht 1770 nach Italien, um die Welt und die Malerei kennen zu lernen.

Bekommt 1771 seinen ersten Auftrag: Fresken in der Kirche Nuestra Señora del Pilar in Saragossa.

Heiratet 1773 Josefa Bayeu.

Wird 1774 in die königl. Teppichmanufaktur berufen. Malt Teppichentwürfe.

Wird 1786 Hofmaler.

1789 wird König Karl IV. König von Spanien; Goya wird königl. Maler.

1792: Erste Anzeichen von Taubheit.

1795: Beginn der "Affaire" mit Herzogin Alba. Er wird Direktor der königl. Akademie. Nach kurzer Zeit völlige Taubheit.

1808: Beginn des spanischen Unabhängigkeitskrieges gegen Napoleon.

1814: Goya wird von der Inquisition verfolgt und gerät nach der Thronbesteigung Ferdinands VII. im Zusammehang mit der Verfolgung der "Liberalen" in höchste Gefahr.

1824: Emigration nach Bordeaux in Frankreich.

1828: Goya stirbt.

 

 

 

(Quelle: Broschüre "Fernsehspiele Westdeutscher Rundfunk, Erstes Halbjahr 1969", Seite 50-53))

  

  

  

 

Auf der Seite www.steffi-line.de ist zu lesen:

Verschiedene andere Verfilmungen befassten sich mit dem spanischen Maler, so adaptierte Konrad Wolf Feuchtwangers Roman und setzte "Goya – oder der arge Weg der Erkenntnis" (1971) für die DEFA bzw. "Lenfilm" mit dem Russen Donatas Banionis (1924 – 2014) in der Titelrolle in Szene. Der spanische Regisseur Carlos Saura schuf "Goya" (1999, Goya en Burdeos) mit Francisco Rabal (1926 – 2001), im gleichen Jahr brachte sein Kollege Bigas Luna das erotische Kostümdrama "Volavérunt" (1999) anhand eines Romans von Antonio Larreta in die Kinos. In jüngerer Zeit drehte der tschechischstämmige, US-amerikanische Filmregisseur Miloš Forman den Film "Goyas Geister" (2006, Los fantasmas de Goya) mit dem Schweden Stellan Skarsgård als Goya und Natalie Portman als dessen Muse Inés.

 

 

 

 

 

 

 

     

  

   

  

    

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 27.07.2022

  

Die o.g. Angaben zum Film sind nach bestem Wissen gesammelt, aufgeschrieben und bearbeitet worden und enthalten zum Teil Texte aus fremden Webseiten bzw. literarischen Quellen.

Weiterhin möchte ich bemerken, dass ich auf Inhalte zu externen Webseiten keinen Einfluss habe und keine Gewähr dafür übernehmen kann. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend entfernt.

Sollten mir bei den o.g. Angaben Fehler unterlaufen sein, so werden diese bei entsprechender Nachricht und Kontrolle ebenfalls entfernt bzw. korrigiert.