Kerbels Flucht

1984

 

Filmliste Erwin Keusch

   

 

  

Regie

Erwin Keusch

Drehbuch

Uwe Timm (nach seinem gleichnamigen Roman)

Produktion

Infafilm GmbH, München

Kamera

Bernd Heinl

Musik

Peter Sattmann

FSK

-

Länge

105 Minuten

Redaktion

Willi Segler

Ur-/Erstaufführung

29. Mai 1984

Genre

Fernsehspiel

   

     

 

Darsteller

Rolle

Peter Sattmann

Christian Kerbel

Bernd Tauber

Oberhofer

Barbara Rudnik

Karin

Susanna Keller

Hanna

Nicolas Lansky

Wieman

Dieter Schidor

Litten

Léonie Thelen

Anna

Hans-Reinhard Müller

Zörn

Dieter Traier

Assistent

Alexander Allerson

Wiefele

Christoph Lindert

Paridam

Will Danin

Elisabeth Bertram

Hannes Kaetner

Hendrik Mannes

Andreas Rosenberg

Claus Fuchs

Klaus Münster

Bernd Bajog

Eva Röder

Georg Tryphon

Evelyn Meyka

Helmut Dauner

Cecilia Ögren

Gabriele La Fari

  

   

 

Inhalt

Christian Kerbel hat vor drei Jahren sein Literaturstudium aufgegeben und arbeitet seither als Taxifahrer. Er lebt mit seiner Freundin Karin und zwei Mitbewohnern in einer Wohngemeinschaft. Karin ist Innenarchitektin. Eines Tages eröffnet sie Kerbel, dass sie auf einem Architektenkongress einen anderen Mann kennengelernt hat. Am nächsten Morgen fliegt sie zu dem andere nach Berlin. Verlassen und ohne andere tiefere Beziehungen wird Kerbel sich sehr bald schmerzlich bewusst, dass sein Leben ohne Bedeutung und ohne Perspektive ist. Eine Arbeit, mit der er sich identifizieren könnte, ist nicht in Sicht. Sein früheres politisches Engagement ist ihm schon vor längerer Zeit fragwürdig geworden. Die Frau, die seiner Existenz einen Sinn zu geben schien, ist bei einem anderen. Eifersucht, Ohnmacht und Selbstzweifel überwältigen ihn. So entschließt er sich, Karin nachzufahren. Er überrascht sie beim Besorgen des Frühstücks - er trifft sie verändert, selber auf der Suche nach einem neuen Sinn.

  

Selbstquälerisch besucht Kerbel ihren neuen Freund, einen - wie er zugeben muss - nicht unsympathischen Architekten. Es hilft Kerbel wenig, dass Karin diese neue Beziehung offensichtlich nicht ernster nimmt als die zu ihm. Karin will ihren Beruf aufgeben. Sie will offenere und spontanere Beziehungen haben, auch zu Kerbel, den sie offenbar nach wie vor liebt. Zunächst aber will Karin allein sein und fährt zu einer Freundin nach Rom. Mit neuem Mut und mit bestem Willen, Karins Wünsche zu respektieren, kehrt Kerbel zurück. Er fängt an, Karins Zimmer zu streichen. Er nimmt eine Stelle als Presseassistent in einem Verlag an. Dort lernt er die Graphikerin Hanna kennen, mit der er sich anfreundet. Kerbel beginnt aufzuleben.

 

Endlich kommt Karin aus Rom zurück. Kerbel ist gerade mit ihrem Zimmer fertig geworden. Süßer Lohn. Ein neuer Anfang scheint greifbar nah. Karin hat sich nun entschlossen, in Zürich Medizin zu studieren, Kerbel soll mitkommen. Da erfährt er zufällig, dass Karin mit Heinrich, seinem Rivalen, in Rom zusammen war. Kerbel dreht durch. Er schlägt Karin. Der Bruch ist endgültig.

 

Kerbel ist wieder an seinem Ausgangspunkt angelangt. Noch verzweifelter als vorher sucht er immer hektischer nach einer Lebensform, die sich nicht den beengenden gesellschaftlichen Normen unterwerfen muss. Er provoziert den Verlagsleiter, dessen Philosophie der Literaturvermarktung ihm von Anfang an ein Greuel war und wird fristlos entlassen. 

  

Kerbel fährt wieder Taxi und verfolgt einen sonderbaren Plan: Sobald er das Geld zusammenhat, will er mit einem Faltboot den Amazonas hinunterfahren. Doch ständig schwankend zwischen Begeisterung und Ernüchterung stößt er den Plan wieder um und beschließt, als Lkw-Fahrer nach Nicaragua zu gehen, in der Hoffnung, in der Ferne und durch eine nützliche Tätigkeit sich selbst zu finden. Versöhnliche Töne Karins aus Zürich treffen bei Kerbel auf eine sonderbare Nonchalance. Kurz vor seiner Abreise fährt Kerbel über Land, um Hanna, die Bekannte aus dem Verlag, zu besuchen. Gewollt oder auch nicht - er verliert die Kontrolle über seinen Wagen. Ein tödlicher Unfall ohne erkennbare Ursache, wie es wohl später im Polizeibericht heißen wird.

 

(Quelle: Broschüre "Das Fernsehspiel im ZDF", Information und Presse/Öffentlichkeitsarbeit, Heft 44, März-Mai 1984)

  

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

   

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 20. November 2020

  

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