Asche des Sieges 

1969

  

Filmliste Dietrich Haugk

 

  

 

Regie

Dietrich Haugk

Drehbuch

Dietrich Haugk (nach Georges Conchon)

Produktion

Bavaria Atelier GmbH, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks

Kamera

Jan Kališ

Musik

Erich Ferst

FSK

-

Länge

120 Minuten

Sonstiges

s/w-Film

Ur-/Erstaufführung

26. Februar 1969

Genre

TV-Krimiserie

   

   

  

Darsteller

Rolle

Klausjürgen Wussow

Juan

Wolfgang Reichmann

Luis

Lina Carstens

Trinidad

Brigitte Antonius

Aurelia

Isolde Bräuner

Asunta

Ida Krottendorf

Maria

Christine Wodetzky

Luisa

Jochen A. Blume

Fuentes

Michael Toost

Claudio Herrera

Walter Uttendörfer

Valera

   

   

     

Inhalt

Madrid, Sommer 1939. Der spanische Bürgerkrieg ist entschieden, Franco hat mit seiner Armee die Verbände der Republikaner besiegt, die sich jetzt einer unerbittlichen Verfolgung durch die neuen Machthaber ausgesetzt sehen. Nur wenige können über die Grenze nach Frankreich entkommen oder sich im Untergrund verbergen.

In dieser Situation versucht der republikanische Oberleutnant Juan de Santisteban, gehetzt und am Ende seiner Kräfte, im Haus seines Bruders Luis Unterschlupf zu finden. Luis, der das Haus mit der siebzigjährigen Haushälterin Trini bewohnt, hat während des Krieges als Oberst auf der Seite Francos gekämpft und bekleidet jetzt ein hohes Amt in einem Madrider Ministerium. Er ist von Juans Eindringen überrumpelt, will ihm die Tür weisen und droht mit Anzeige und Auslieferung.

Die beiden Brüder, Söhne einer alten aristokratischen Familie des Landes, stehen sich unversöhnlich gegenüber. Aber die Dialektik des Terrors richtet sich jetzt gegen ihn selbst: Er muss einsehen, dass ihn schon die zeitweilige Anwesenheit des "roten" Bruders in den eigenen vier Wänden in schweren Verdacht bringen würde.

Auch aus anderen Gründen bringt Luis es nicht fertig, Juan einem faschistischen Mordkommando ans Messer zu liefern. Immer stärker wird sein Zweifel an dem sich etablierenden Regime, das nicht nur in brutaler Weise Amnestie-Versprechungen gegenüber den untergetauchten Republikanern bricht, sondern auch beginnt, gegen den monarchistischen Adel vorzugehen, dem Luis sich verpflichtet fühlt. So gerät Luis in eine ähnlich bedrängte Lage wie Juan, muss sogar zur Sicherheit des versteckten Bruders die Verbindung mit einer Braut aufgeben. Luis ringt verzweifelt nach einer Lösung der untragbaren Situation und entschließt sich endlich, das fast selbstmörderische Wagnis einzugehen und Juan zur französischen Grenze zu schaffen. Das Unternehmen gelingt. Juan verlässt den spanischen Boden und ist in Sicherheit; Luis fährt nach Madrid zurück. Er weiß noch nicht, dass an diesem Morgen England und Frankreich dem Deutschen Reich Hitlers den Krieg erklärt haben und Juan einer langen Internierungshaft entgegensieht.

  

 

Dietrich Haugk in einem Brief an die Redaktion:

"... Ich halte diese Geschichte für das wichtigste Fernsehspiel, das ich bisher gemacht habe. Und wenn ich die drei letzten Produktionen, die ich für den WDR gedreht habe, überblicke, so kommt es mir vor, dass die Trilogie des Themas kein Zufall ist. Sowohl der Schlemihl wie der Monat der fallenden Blätter und nun die Asche des Sieges setzen sich mit dem Problem unserer geteilten Welt auseinander, und alle drei, ob sie nun die Brüder Wuttig, Prof. Hilliard und Wanda Zamoyska oder die spanischen Brüder de Santisteban behandeln, meinen das gleiche: die Narbe, die sich durch unser Land zieht, den unbarmherzigen Schnitt, der unsere Welt aufspaltet. Ich habe es nun dreimal gesagt. Einmal satirisch, dann lyrisch und jetzt, wenn Sie so wollen, analytisch. Dabei mag ich vielleicht diesmal manchmal zu ausführlich geworden sein, aber um der Genauigkeit willen, die einzig diesem Thema gerecht wird, glaube ich nicht, weniger umständlich sein zu dürfen. Es gilt, unser eigenes Schicksal nachzuzeichnen, Spanien darzustellen und Deutschland zu meinen, Geschichte exemplarisch nachzubilden, wo sie am eigenen Leibe noch nachprüfbar ist. Mit Missverständnissen und sich ständig neugründenden Vorurteilen aufzuräumen und dabei genau wieder zwischen jenen zwei Stühlen zu sitzen, wo die Anhänger der Partei der Wahrheit heute ihre einzig mögliche Position beziehen können. Ich weiß heute schon, dass ich damit weder von Ost nach West mir Lob einheimse, denn es gibt auf beiden Seiten keinen Zeh, auf den ich nicht drauftrete. Aber da in diesem Land ohne Nötigung niemand mehr nachdenken mag, sehe ich keinen anderen Weg..."

 

 

(Quelle: Fernsehspiele Westdeutscher Rundfunk, Herausgeber: WDR-Pressestelle, Erstes Halbjahr 1969)


  

 

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 11. November 2020

  

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