Klaus Lemke Regisseur
Darsteller
Geboren am 13.10.1940 in Landsberg/Warthe. Der "Stern" schreibt zu seinem 70. Geburtstag >>> Aufgewachsen in Düsseldorf. Nach dem Abitur Gelegenheitsarbeiten, 6 Semester Kunstgeschichte und Philosophie.
1963-1964 Theater-Regieassistenzen, 1964-65 Mitarbeiter der Zeitschrift Film, ab 1965 Kurzspielfilme.
48 Stunden bis Acapulco ist Lemkes erster Langspielfilm, "ein Schwabinger Traum von einem Action-Film" (Wilhelm Roth, Kölner Stadtanzeiger). Der erste Fernsehfilm Brandstifter (1969), Lemkes Version der Kaufhausbrandstiftung aus Protest gegen die Gewalt des Vietnamkrieges, erregte Zorn.
Ohne
schulmäßig analytisches Interesse porträtiert Lemke zur Unterhaltung des
Publikums Außenseitermilieus, in der Regel mit Darstellern aus der betreffenden
Szene, die in improvisierten Dialogen ihre Erfahrung einbringen und so den Film
mitgestalten: "Meistens sind die Gegensätze schärfer, meistens ist es
viel hässlicher und gemeiner und viel zynischer als das, was ich mir ausgedacht
habe" (Lemke 1974). Lemke entwickelt mit diesen Anleihen eine neue,
manchmal sehr witzige Form der Unterhaltung, deren Ästhetik von den Bedingungen
der Arbeit mit Laien bestimmt ist: eine offene, bewusst "unkünstlerische"
Dramaturgie, die allerlei alltägliche Geschichten und Träume aufnehmen kann. (Quelle:
Einige Informationen aus TV-Lexikon
von Egon Netenjakob, Fischer Cinema TB Nr. 11947, Frankfurt 1994)
Schwabinger Kunstpreis für Klaus Lemke (Stand: 28.03.2007)
2009 dreht Klaus Lemke den Film Dancing with Devils, ein überaus krasser Kiez-Film aus dem Drogenmilieu, was Dieter Wunderlich zu einem Film-Tipp veranlasste. Der Film war erstmals am 23. Oktober 2008 auf den Hofer Filmtagen zu sehen und wurde am 8. April 2009 im ZDF ausgestrahlt.
Der Regisseur bekommt 2010 den Filmpreis der Landeshauptstadt München, den in früheren Jahren Herbert Achternbusch, Dagmar Hirz, Oliver Herbrich oder Günter Rohrbach erhalten haben.
Lemke machte sich in den letzten 45 Jahren, in denen er für Film und Fernsehen arbeitet, einen Namen mit Filmen wie 48 Stunden bis Acapulco oder Idole. In den 1970er-Jahren gab es das Café Capri in der Schwabinger Leopoldstraße. Dort wurden von Lemke u.a. Cleo Kretschmer, Iris Berben, Wolfgang Fierek oder Dolly Dollar entdeckt. "Die Welt" schreibt dazu am 19.03.2010: "Die Filme des heute 69-Jährigen hätten das "unverwechselbare Profil und Lebensgefühl der Stadt München und seiner Schwabinger Szene" festgehalten und wiesen in Stil und Gehalt eine große Qualität auf, so die Jury-Begründung. Lemke repräsentiere "Kult und kulturelle Vielfalt Münchens" und verschaffe der Filmstadt München "Geltung und Ansehen"."
Der neue Film Berlin für Helden lief am 5. April 2012 in den deutschen Kinos an.
Zuerst bricht sich Judith (Judith Paus) den rechten Fuß, dann bricht sie das Herz des kleinen Autodiebs Rocky (Panagiotis Matsangos), der von Berlin nach München geflüchtet ist. Judith gibt Rocky weiter an Anabell (Anabell Griess-Nega), die ihn nach Gebrauch weiterreicht an Valentina (Valentina Häberle), die ihn wiederum als Inspiration beim Klavierspielen benutzt. Inzwischen hat sich Daidy (Daidy Mair), die Vierte der "Bad Girls", das nächste Opfer eingefangen. Aber den Girls genügt es nicht, die Männerwelt zu dominieren. Sie fragen sich, wie man aus weiblicher Überlegenheit ein für Männer artgerechtes Business-Modell zaubern kann. Und das Drama nimmt ungebremst, aber ganz heimlich seinen Lauf. (Quelle: ZDF Presseportal)
Layout:
Rosemarie Kuheim |