Im Hause des Kommerzienrates 

1975

  

Filmliste Herbert Ballmann

 

  

  

  

Regie 

Herbert Ballmann

Drehbuch 

Karl Wittlinger

Vorlage 

Nach dem gleichnamigen Roman von Eugenie Marlitt

Redaktion 

Wolfgang Patzschke

Produktion 

Chamier-Film Berlin - im Auftrag des ZDF

Kamera 

Ingo Hamer

Szenenbild 

Karl Schneider

Kostüme 

Ingrid Hoffmann

FSK 

-

Länge 

130 Minuten

Sonstiges 

-

FBW-Bewertung 

-

Ur-/Erstaufführung 

1. Januar 1975, 19:30 Uhr

Genre 

Fernsehspiel nach literarischer Vorlage

  

  

  

Darsteller

Rolle

Wolfgang Arps 

Kommerzienrat Römer

Karlheinz Böhm   Dr. Bruck
Gisela Schneeberger   Käthe
Judy Winter  Flora
Christine Diersch  Henriette
Marianne Hoppe   Präsidentin
Johanna Hofer   Tante
Theo Lingen   Medizinalrat Bär
Hans Mahnke  Schloßmüller
Hans Schellbach  Franz
Carsta Löck Suse

                  

 

  

Inhalt

Kommerzienrat Römer ist ein angesehener Mann, der seinen Reichtum durch erfolgreiche Spekulationen und Geschäfte erworben hat. Seinem Status entsprechend führt er ein großes Haus - ein umgebautes Schloss -, in das er auch seine nahe Verwandtschaft aufgenommen hat: seine Schwägerin Flora, eine bildschöne junge Frau, arrogant, sich selbst maßlos überschätzend und sich leidenschaftlich allen geistigen Modeströmungen hingebend; seine zweite Schwägerin Henriette, ein kränkliches Mädchen von fast fanatischer Wahrheitsliebe; seine Tante, die Präsidentin Urach, die stets auf gute Formen und strenge Einhaltung der Etikette bedacht ist. Schließlich ist das noch Dr. Bruck, der Bräutigam Floras, ein stiller, bescheidener, aber bedeutender Arzt, dessen Verhältnis zu seiner Braut unter deren kaltherziger Überheblichkeit leidet.

  

Die Ereignisse im Hause des Kommerzienrates werden ausgelöst durch die Ankunft seiner dritten Schwägerin Käthe, deren soeben angetretene Erbschaft der Kommerzienrat als Vormund verwaltet. Schon bald prallen die Meinungen und Ansichten Floras und der als "kraftvoll gesund" und "überaus vernünftig" beschriebenen Käthe hart aufeinander. Gesteigert wird der Konflikt zwischen beiden durch die Tatsache, dass Käthe ein weithin anerkanntes großes Talent für Musik hat, während Floras Versuche, durch emanzipatorische Schriften berühmt zu werden, kläglich scheitern. Hinzu kommt, dass Käthe Dr. Bruck gegenüber eine wachsende Zuneigung entwickelt, während sie mit ansehen muss, auf welche impertinente Weise die arrogante Braut ihren Bräutigam zu dominieren versucht.

  

Als Kommerzienrat Römer aufgrund seiner "Verdienste um das Wohl des Landes" geadelt wird, hält er, der noch jugendliche Witwer, den Zeitpunkt für gekommen, seine Zuneigung zu der reichen Käthe wahrnehmbarer zum Ausdruck zu bringen. Flora reagiert mit eisigem Spott, die übrigen, einschließlich Käthe, finden seine Versuche degoutant.

  

Da kommt es zu einem folgenreichen Vorfall: Die drei Schwestern werden im Stadtwald von einer Gruppe aufgebrachter Arbeiter tätlich angegriffen und können nur mit Mühe fliehen. Henriette erkrankt sehr schwer und löst durch einige im Fieber gesprochene Worte das endgültige Zerwürfnis zwischen Dr. Bruck und seiner Braut Flora aus. Dr. Bruck will das Verlöbnis aufrecht erhalten; die ehrgeizige Flora stimmt erst zu, als Bruck durch eine  hohe Auszeichnung und die Ernennung zum Hofrat geehrt wird. Den Blick stets starr auf die gesellschaftlichen Konventionen gerichtet, setzt die Familie die Hochzeit fest. Am Polterabend geschieht eine Katastrophe: Das Refugium des Kommerzienrates, ein alter Turm, in dem auch alle Wertpapiere, Aktien, Bargeldbestände usw. sicher verwahrt sein sollen, geht in Flammen auf, und alles wird vernichtet. Doch bald zeigt sich, dass dieser Brand einer Verzweiflungstat des Kommerzienrates entsprang, der durch Spekulationen fast sein gesamtes eigenes Vermögen verloren und das seines Mündels Käthe veruntreut hat. Darauf platzt die Hochzeit Floras mit Bruck, der Käthe heiratet und mit ihr in die Residenzstadt übersiedelt.

  

Dieser Roman der Marlitt, der als dritter aus ihrem Werk verfilmt wurde, rundet das Bild der Zeit, wie es in den beiden gesendeten Filmen Das Geheimnis der alten Mamsell und Im Schillingshof aus der Perspektive des vielgelesenen Trivialromans gezeichnet wird, durch die Schilderung der sozialen und gesellschaftlichen Spannungen in den Gründerjahren ab.

 

(Quelle: Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, Dezember 1974 - Februar 1975, herausgegeben vom Zweiten Deutschen Fernsehen, Informations- und Presseabteilung)

  

  

  

  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 12. August 2020

  

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