Candida 

- Ein Mysterium -

1976

 

Filmliste Werner Schlechte

 

  

  

Regie

Werner Schlechte

Drehbuch

Annemarie und Heinrich Böll

Vorlage

Nach "Ein Mysterium" von G. B. Shaw

Szenenbild

Gerd Krauss

Readktion

Heinz B. Steffens

Produktion

ZDF

Kamera

?

Musik

?

Länge

ca. 90 Minuten

Sonstiges

Nach einem Theaterstück

FBW-Bewertung

-

Ur-/Erstaufführung

14. Mai 1976

Genre

Fernsehspiel nach literarischer Vorlage

  

  

  

Darsteller

Rolle

Cordula Trantow

Candida

Wolfgang Reichmann Morell
Christian Reiner Marchbanks
Regine Lutz Proserpina
Paul Gogel Burgess
Jochen Striebeck Mill

                  

 

 

Inhalt  

 

Ein Mysterium nennt GBS seine "Candida". Seit der Niederschrift im Jahr 1895 ist von vielen klugen und kompetenten Theoretikern und Praktikern des Theaters herumgerätselt worden, was dieser Untertitel wohl besagen könnte. Von der (aus Schauspielermund stammenden) humorigen Erläuterung, dass es wohl ein Mysterium sei, wenn zwei so zarte Frauen in einem Stück - und damit wohl auch im Leben - gestandene Männer dirigieren können, über die Frage, warum Candida nicht dem schwärmerischen, ihr sehr wohl auch artverwandten jungen Dichter Marchbanks den Vorzug gibt vor dem stets lehrhaft predigenden Pastor Morell, bis hin zu der Vermutung, dass GBS, der satirische und ironische, aber auch puritanische und sozial engagierte Schriftsteller (der der großen Dichtung wohl nie näher war als mit diesem Stück) nach der Fertigstellung überrascht feststellte, mit der Candida eine durchaus ehrliche Frauenfigur geschaffen zu haben, eine der reizvollsten Gestalten der modernen Theaterliteratur - dass er dies selbst nicht so recht wahrhaben wollte und daher (mit ironischem Augenzwinkern) diesen Untertitel hinzufügte.

Wie auch immer ein Mysterium zu verstehen wäre, bei dieser Produktion ist sich ein schon häufig zusammenarbeitendes Team (von Redaktion und Regie, von Szenenbild- und Kostümgestaltung über Darsteller und Kamera bis hin zur Souffleuse - damit im Fernsehalltag, was heißt unter Zeitdruck, erfüllend, was am Theater als  Ensemble fast überall verlorenging und oft herbeigesehnt wird) darüber klar geworden, dass heute und für dieses Medium eine irgendwie idealisierende Auffassung der Rollen Candida und Marchbanks wohl nicht richtig sein kann.

 

(Quelle: Broschüre Das Fernsehspiel im ZDF, März - Mai 1976, Seite 30, herausgegeben vom Zweiten Deutschen Fernsehen, Informations- und Presseabteilung)

  

  

  

  

 

Pastor Morell ist ein religiöser Eiferer, der seine Gemeinde mit seinem Sprachtalent hinreißt, und sich von seiner Sekretärin Proserpine Garnett anschmachten läßt, ohne es wirklich zu merken. Auch die hingebungsvolle Verehrung seines jungen Vikars Mr. Alexander Mill bemerkt er nicht, ihn will er nur zu einem so guten Pastor machen, wie er selber ist. Mr. Burgess, Candidas Vater, kommt um wieder Frieden mit seinem Schwiegersohn zu schließen, der ihn nach einem sozialpolitischen Streit aus dem Haus geworfen hatte. Um Candidas willen, versöhnt sich Morell mit ihm, auch wenn sie immer völlig unterschiedlicher politischer Überzeugung bleiben werden. Morell ist stolz auf seine glückliche Ehe mit Candida, er ist selbstsicher und zufrieden mit sich und seiner Position. eine Gefährdung seines häuslichen Friedens scheint ihm undenkbar. Er hat den jungen Dichter Eugene Marchbanks ins Haus geholt, einen fahrigen, übersensiblen, empfindsamen Jüngling, der sich sogleich in Candida mit romantischer Verklärung verliebt. Er attackiert den Ehemann mit Vorwürfen, solch ein Himmelsgeschöpf gar nicht wert zu sein, was selbigen in höchstes Erstaunen versetzt. Als jedoch der junge Mann ihm seine Leidenschaft für Candida gesteht, bemerkt Morell, welch verständnis-, ja liebevolles Interesse seine Frau für Marchbanks empfindet. Nun ist seine bisher so selbstsichere Haltung erschüttert, er will den ungehobelten Gast aus dem Haus werfen. Es kommt zu einer Auseinandersetzung zwischen Pastor und Poet mit Charme, Ironie und Mütterlichkeit weiß Candida die beiden Streithähne zu begütigen. In offener Konfrontation stellt sie die beiden Bewerber um ihre Liebe vor die Entscheidung: sie werde dem Shwächeren von beiden angehören. Morell hat ihr sein Ansehen, seine menschliche Reife und die Geborgenheit seines Heimes zu bieten, Marchbanks seine Jugend, seine Sensibilität und seinen Weltschmerz. Der Pfarrer glaubt nun der Unterlegene zu sein, doch da gibt ihm seine Frau zu verstehen, daß gerade er, der nur scheinbar Stärkere, ihre Kraft brauche, während Marchbanks es gewohnt sei, von seiner Umwelt verkannt zu werden, und um seines Künstlertums willen eher auf bürgerliches Glück verzichten könne. Marchbanksverläßt das Ehepaar, überzeugt von seiner literarischen Sendung.

 

(Quelle: Inhaltsbeschreibung Webseite http://art-hh.de

 


  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 15. Dezember 2020

  

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