Thomas Langhoff

Darsteller - Regie - Drehbuch - Produktionsleitung - Aufnahmeleitung

 

    

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Anläßlich eines Besuchs ... R, 1974 (DFF)

 

  

Aufstand der Fischer von St. Barbara ... R, 1990 (DFF), nach Anna Seghers

Um am Ende der Fangsaison ihre Lohnforderungen Nachdruck zu verleihen, beschließen  die Fischer von St. Barbara  zu streiken.  Doch die Reedereibesitzer schlagen erbarmungslos zurück. Hull, ein weit gereister Seefahrer, hat sich nach der Teilnahme an einem Aufstand der Exekution entziehen können.  Bei seiner Ankunft an der Küste von St. Barbara wird er bald zur treibenden Kraft des Aufbegehrens.  Die Armut lastet drückend auf dem Ort, denn nicht nur der Fischfang der letzten zwei Jahre war schlecht, auch die Preise sind zurückgegangen.  Die Fischer und ihre Familien beschließen, dass kein Boot im Frühjahr ausfahren wird, sofern nicht die Reeder neue Tarife einräumen.  Erstes Opfer wird der Fischer Kedennek, als er sich bei der Blockade des Seglers 'Marie Farère' exponiert.  Andreas Bruyn, der den zweiten Versuch, die Ausfahrt zu erzwingen, vereitelt, wird festgenommen und erschossen.  Schließlich fahren die Fischer verspätet, aber zu den gleichen Bedingungen wie zuvor, aus.  Und doch haben die Ereignisse die Fischer verändert, haben sie ihnen Kraft für die Zukunft gegeben.

(Quelle: dhm.de)

   

  

Befragung - Anna O. ... R, 1977 (DFF)

Anna (Jutta Wachowiak), Titelfigur dieses Fernsehspiels, hatte längere Zeit getrennt von ihrem Mann (Jürgen Gosch) leben müssen. Während dessen war sie ganz allein auf sich gestellt. Nun kehrt Rolf zurück, doch es hat sich vieles geändert - nicht nur in der Wohnungseinrichtung oder anderen Äußerlichkeiten. Anna selbst ist nicht mehr die, die sie zum Zeitpunkt ihrer Trennung war. So ist die Freude des Wiedersehens beeinträchtigt durch gegenseitige Unsicherheit und Hilflosigkeit, zumal das vergangene Leid nicht ungeschehen gemacht werden kann. Wird es für Anna und Rolf einen Neuanfang geben? Aus dem Titel dieser TV-Produktion war schon abzulesen, dass man sich hier einer originellen Erzählweise bedienen wollte. So wird Anna von einem jungen Schriftsteller (Erwin Berner) zu ihrem ungewöhnlichen Lebensweg interviewt. Dabei strahlt die Vierzigjährige bei der Beantwortung der Fragen Souveränität aus. Das Erlebte mit all seinen Haupt- und Nebeneffekten wird wieder in die Erinnerung zurückgerufen, und daraus entwickeln sich lebendige und dramatische Spielszenen.

(Quelle: fernsehenderddr.de - Peter Flieher)

 

  

Drei Schwestern ... R, 1984 (DFF), nach A. Tschechow

Sie sitzen in der Provinz und träumen sich in ein anderes Leben. Sie glauben, dass woanders alles besser sein wird als hier. Dort, in der großen Stadt, muss Leben sein. Hier, auf dem Land, ist alles nur ein Abziehbild von dem, was man in die Ferne projiziert. So sitzen die drei Schwestern Olga, Mascha und Irina mit ihrem Bruder Andrej, dem erfolglosen Akademiker, in einem Landhaus in der Garnisonsstadt und träumen sich "nach Moskau, nach Moskau, nach Moskau". In Anton Tschechows Stück sieht man eine Welt im Umbruch, in der die Menschen mit den Veränderungen nicht umgehen können. Sie sehnen sich nach großen Taten und sind doch selber von Arbeit schnell angestrengt, müde und bekommen Kopfschmerzen. Sie verzehren sich nach Liebe, sie wünschen sich Glück und reden ständig davon, ihr Leben in die Hand zu nehmen, ohne jedoch irgendeine Anstrengung zur Veränderung zu unternehmen.

(Quelle: Schauspielhaus Bochum)

  

   

Ein Sommernachtstraum ... R, 1984 (DFF)
In einem Wald in der Nähe von Athen leben der Feenkönig Oberon (
Manfred Heine) und seine Gattin, getrennt allerdings, weil sie miteinander Streit hatten. Zwei Liebespaare suchen den Wald auf: Helena (Gudrun Volkmar), die Demetrius (Jürgen Zartmann) liebt, Demetrius, der seinerseits Hermia (Sylvia Kuziemski) zugetan ist, Hermia, die sich Lysander (Wolf-Dietrich Voigt) als Partner erwählen würde, und Lysander, der wiederum in Helena verliebt ist. Oberon ist diesen vier jungen Leuten zugetan, er erbarmt sich ihrer, in dem er seinen Diener Puck (Fred Graeve) mit einem Zaubersaft zu ihnen schickt, der nach Genuss dessen bewirkt, dass das Liebes-Gleichgewicht unter den vieren wieder hergestellt wird. Bevor das aber vollbracht ist, hatte Puck mit allerlei Schelmereien das Blatt eigentlich schon gewendet, dann aber wieder neue Verwirrungen initiiert; doch nun schien alles in bester Ordnung zu sein.
In etwa zu dieser Zeit, als sich diese Geschehnisse zwischen den vier Liebenden abspielen, will man am Hofe von Athen die Hochzeit des Theseus (
Fred Diesko) mit Hippolyta (Linde Sommer) feiern. Aus Anlass derer beabsichtigt der Handwerker Zettel (Dietrich Mechow) mit einigen Freunden, in besagtem Wald ein Festspiel für das Paar zu proben, das dann zur Hochzeitsfeier aufgeführt werden soll. Allerdings können sie das ganze nicht realisieren, weil Puck sie aus dem Wald vertreiben will. Oberon allerdings bedient sich des einfältigen Zettels, um durch seine Person seiner Gemahlin einen Streich zu spielen...

(Quelle: fernsehenderddr.de - Peter Flieher)

 

 

 

Einsame Menschen ... R, 1975, DFF, nach Gerhart Hauptmann, Aufführung am Maxim Gorki-Theater

Das Schauspiel “Einsame Menschen” von Gerhart Hauptmann (1862-1946) wurde am 11. Januar 1891 an der Freien Bühne in Berlin uraufgeführt. Das Drama widmet sich Problemen bürgerlicher Intellektueller zu Ende des 19. Jahrhunderts.
Die Handlung führt in ein Landhaus am Müggelsee in der Zeit um 1890. Johannes Vockerat (
Christian Grashof), ein junger Gelehrter, und seine Frau Käte (Anja Scheinert) freuen sich über die Geburt ihres ersten Kindes. Die junge Mutter ist von der Schwangerschaft und der Geburt noch sehr geschwächt. Ihr Mann reagiert in dieser Zeit oft gereizt und ungeduldig, da er mit seiner wissenschaftlichen Arbeit auf dem Gebiet der Philosophie nicht wie gewünscht vorankommt. Eines Tages steht eine Fremde vor dem Haus der Vockerats: es ist die russische Studentin Anna Mahr (Margit Bendokat). Sie befindet sich auf der Reise nach Zürich, hat diese aber unterbrochen, um einen Freund von Johannes, den Maler Braun (Jürgen Gosch), zu besuchen. Johannes ist sofort tief beeindruckt von der selbstbewussten und intelligenten Anna. Er lädt sie spontan ein, für einige Wochen Gast im Hause seiner Familie zu sein. Johannes fühlt sich der jungen Frau sehr zugetan, weil er in ihr erstmals einem Menschen begegnet, der ihm in intellektueller Hinsicht ebenbürtig ist. Zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Verbundenheit, die allerdings den anderen Familienmitgliedern von Johannes nicht verborgen bleibt. Seine Frau Käte leidet unter der Situation, weil sie sich der klugen Russin in jeder Hinsicht unterlegen fühlt, und die frommen Eltern (Helga Göring / Erik S. Klein) reagieren mit moralischen Bedenken darauf. Aber Anna und Johannes gestehen sich schließlich gegenseitig ihre Liebe ein. Gleichzeitig ist ihnen bewusst, dass ihr Traum von einer freien, partnerschaftlichen Beziehung in Anbetracht der gegebenen gesellschaftlichen Verhältnisse nie zur Realität werden wird. So verlässt Anna das Haus der Vockerats, auch wenn es ihr fast das Herz zerreißt. Und Johannes rudert, nachdem Anna ihn verlassen hat, allein auf den Müggelsee hinaus, um mit seinem Leben abzuschließen.

(Quelle: fernsehenderddr.de - Peter Flieher)

 

  

Der einsame Weg ... R, 1987 (ORF/ZDF)

Geschwister Johanna und Felix, beide Anfang zwanzig und ohne rechte Orientierung, sind umzingelt von Menschen mit Vergangenheit - einer Vergangenheit, die am lebendigsten war, als die Geschwister geboren wurden. Drei Männer, Künstlerfreunde, waren zu dieser Zeit eng miteinander verbunden, schliefen mit denselben Frauen und erfreuten sich ihrer prächtigen Zukunftsaussichten: Der eine galt zu dieser Zeit als große Hoffnung der neuen Malerei, der andere gab seine Offizierskarriere auf, um als Dichter zu reüssieren, der dritte, der Vater der beiden Geschwister, lenkte sein Leben in die geregelten Bahnen von Familie und „Kunstbeamtentum“. Nun, in der kritischen Mitte ihres Lebens, holt die Vergangenheit sie und die Frauen von damals wieder ein. Die Jugend von Johanna und Felix wird zum Tauschwert in einer Gesellschaft, die mit famoser Rücksichtslosigkeit um ihre Daseinsberechtigung kämpft.

(Quelle: Deutsches Theater Berlin)

  

    

Emilia Galotti ... R, 1984 (ZDF)

Der lüsterne, tyrannische Prinz von Guastalla verliebt sich in Emilia, die Tochter des Obersten Odoardo Galotti. Er beauftragt seinen Kammerherrn Marinelli, ihm Emilia zuzuführen und deren bevorstehende Hochzeit mit dem Grafen Appiani zu verhindern. Da eine Abschiebung des Grafen zu einer diplomatischen Mission nicht gelingt, lässt Marinelli die Hochzeitskutsche kurzerhand von Banditen überfallen. Appiani wird erschossen, Emilia und deren Mutter auf des Prinzen Lustschloss gebracht. Der herbeigeeilte Odoardo erfährt den Hintergrund des Geschehens durch die Gräfin Orsina, der eifersüchtigen, sitzen gelassenen Geliebten des Prinzen. Außer sich vor Zorn, will er Emilia sofort mit nach Hause nehmen, was der Prinz zu verhindern weiß. Als Emilia allein mit dem Vater sprechen kann, bittet sie ihn, sie zu töten, denn mit der Scham und Schande der Verführung des Prinzen eventuell nicht standhalten zu können, will sie nicht leben. (Quelle: Amazon)

Darsteller: Otto Kurth, Doris Schade, Rainer Goernemann, Rolf Boysen, Edgar Selge, Michael König, Margit Carstensen und Sunnyi Melles

  

    

Die Forelle ... R, 1976 (DFF)

Immer wieder durchlebt Heide Budar (Jutta Wachowiak) einen bestimmten, wehmütigen Rückblick: auf dem Bodden gleitet ein Segelboot dahin; auf ihm befinden sich ein Mann mit einem wettergebräunten, bärtigen Gesicht, eine Frau mit lustig blinzelnden Augen und zwei Kinder. Sie durchlebt diese Vision im Traum, aber auch im Wachsein. Doch diese und andere schöne und erlebnisreiche Stunden sind Vergangenheit, denn ihr Michael (Hans Teuscher) ist tödlich verunglückt, und sie blieb mit zwei Kindern allein zurück, leidend unter dem Alleinsein. Nach einiger Zeit findet Heide schließlich einen neuen Partner: es ist Josi (Hans Teuscher), Michaels Bruder. Heide ist froh, dass sie wieder zu viert am Tisch sitzen. Zudem ist Josi von seinem Wesen her ein gewissenhafter und grundanständiger Charakter. Aber wird er auf Dauer auch der richtige Mann, der richtige Lebenspartner für Heide sein?

(Quelle: fernsehenderddr.de - Peter Flieher)

   

  

Die Frau vom Meer ... R, 1990 (ZDF, nach Henrik Ibsen)

 

 

  

"Gespenster" von Henrik Ibsen erlebt am 18.11.83 in den wiedereröffneten Kammerspielen seine Premiere. Unter der Regie von Thomas Langhoff spielen Inge Keller (l.) die Frau Alving, Ulrich Mühe (M.) den Sohn Osvald und Simone v. Zglinicki das Dienstmädchen Regine Engstrand (r.)

Geisterkomödie ...R, 1966 (DFF)

In der Zeitschrift "Funk und Fernsehen der DDR", Nr. 14/1966, Seite 17, wird in Vorankündigung dieser TV-Produktion vom Studio Halle angemerkt: "Der Engländer Noel Coward, als routinierter Lustspielschreiber bekannt, hat in seiner 'Geisterkomödie' ein höchst unwahrscheinliches 'Dreiecksverhältnis' in den Mittelpunkt der Handlung gerückt. Da ist Mr. Charles Condomine, erfolgreicher Romancier und mit seiner zweiten Frau Ruth in zwar gelegentlich streitbarer, aber doch glücklicher Ehe lebend. Da bricht das Unheil in Form von Geisterbeschwörerin Mme. Arcati und der aus dem jenseits herbei gelockten ersten Frau des Mr. Condomine über das friedliche Eheleben herein. Elvira nämlich, die hingeschiedene Mrs. Codomine, setzt alles daran, ihren noch immer heiß geliebten Mann mit hinüber zu nehmen in ihr Schattenreich. Aber nur Charles kann das blonde Gespenstlein hören und sehen, und so ergeben sich denn auch höchst kuriose Situationen, die dem Publikum manchen Lacher und manches fröhliche Schmunzeln zu entlocken vermögen.

(Quelle: fernsehenderddr.de - Peter Flieher)

  

  

Gespenster ... R, 1983 (DFF)

Das norwegische Familiendrama ist eines der skandalumwitterten Stücke des 19. Jahrhunderts, das bei seinem Erscheinen einen Sturm der Entrüstung auslöste und erst an Berliner Bühnen erfolgreich wurde. 

  

Foto links: Aufnahme vom 18.11.1983, Deutsches Bundesarchiv (German Federal Archives), Urheber: Hartmut Reiche

Weiternutzung dieser Datei: Commons:Bundesarchiv

Namensnennung: Bundesarchiv Bild 183-1983-1118-005 / CC-BY-SA

Das Bild zeigt: Inge Keller (li.) als Frau Alving, Ulrich Mühe (M.) als Sohn Osvald und Simone von Zglinicki als Dienstmädchen Regine Engstrand in der Inszenierung von Thomas Langhoff, 1983

  

    

 

 

 

 

 

 

Goethes Faust in ursprünglicher Gestalt ... R, 1979 (DFF)

 

  

Guten Morgen, du Schöne! ... R, 1980 (DFF)

Das Interviewbuch "Guten Morgen, du Schöne" war 1977 ein Bestseller in der DDR: Über 15 Frauen, die ihre Seelen öffneten, hat Theaterregisseur Langhoff einen bemerkenswerten Film gemacht. Drei dieser "Gespräche auf Tonband" hat er mit drei populären Ost-Schauspielerinnen gedreht: Eine Sekretärin, eine hochbetagte Dame und eine junge Mutter plaudern über ihr Leben… 

Weitere Informationen: Das bedeutendste Werk der österreichischen Schriftstellerin Maxi Wander (1933-1977) erschien im Jahre 1977 im Berliner Buchverlag “Der Morgen” und trug den Titel “Guten Morgen, Du Schöne. Protokolle nach Tonband”. Im Vorfeld zu dieser Edition hatte die Autorin Frauen aus der DDR, die unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters waren, zu ihren Alltagserfahrungen, Befindlichkeiten und Wünschen befragt. Sie ordnete diese Materialien und brachte sie in eine monologisch-literarische Form. Es entstanden Lebensporträts von Frauen im Alter von 16 bis 92 Jahren, die von den Sehnsüchten derjenigen zeugten, aber auch von ihrem Reifeprozess auf Basis ihrer Lebenserfahrungen, und es wurden Möglichkeiten der Selbstverwirklichung aufgezeigt. In dem die Frauen zu Themen wie Familie, Männer, Arbeit, Gefühle und Sexualität sprachen, äußerten sie mehr oder wenige auch ihre Meinung zur Frage, ob ihre Art zu leben die richtige ist. Das Ganze erfolgte in einer für DDR-Maßstäbe ungewohnten kritischen Art und Weise. In die Literaturgeschichte ist Maxi Wander mit diesem Werk als Meisterin der so genannten Protokollliteratur eingegangen. Das Buch wurde zur Zeit seines Erscheinens in der DDR und der BRD gleichermaßen populär.
Im Jahre 1978 hatte eine Bühnenfassung dieses literarischen Werks am Deutschen Theater in Berlin Premiere.
Das DDR-Fernsehen produzierte auf Grundlage von “Guten Morgen, Du Schöne” sieben TV-Produktionen, wobei die Folge 1 1978 erarbeitet wurde, aber Aufführungsverbot erhielt und deshalb erst nach der Wende gezeigt werden konnte (Regie:
Hans-Werner Honert). Die Folgen 2-4 liefen im November 1979, die Folgen 5-7 im März/April 1980.
Hans-Werner Honerts Film zu den Porträts der Susanne, Gudrun und Angela wurde zwar gedreht, doch selbst eine Rohschnittfassung wurde aus Gründen der SED-Medienzensur nicht mehr hergestellt; es ist der Schnittmeisterin Margrit Schulz zu verdanken, die eine Kopie des Rohmaterials in der vorliegenden Form aufgehoben hatte, dass man den Film am 24. Juni 1990 den Zuschauern im DFF I offerieren konnte. Daneben entstanden zwei weitere Literaturverfilmung unter der Leitung von
Vera Loebner und Thomas Langhoff, die zwar nicht generell verboten wurden, aber andererseits in jeweils drei Einzelporträts zerstückelt wurden und an versteckten Sendeplätzen zur Ausstrahlung kamen (II. Programm, zu später Abendstunde).

(Quelle: fernsehenderddr.de - Peter Flieher)

Darsteller: Jutta Wachowiak, Lotte Loebinger u.a.

 

 

Hedda Gabler ... R, 1980 (DFF)  

Das Stück "Hedda Gabler", geschrieben vom berühmten norwegischen Dramatiker Henrik Ibsen (1828-1906), wurde 1890 erstmals in Kopenhagen aufgeführt. Hedda Gabler (Jutta Hoffmann) ist die bewunderte und verwöhnte Tochter eines Generals. Sie heiratet den biederen und mittelmäßigen Gelehrten namens Tesman (Jörg Gudzuhn), weil sie mit seiner Person die Hoffnung verband, dass er sich zu einer bedeutenden Persönlichkeit entwickeln könnte. Doch Hedda ist eine exzentrische Frau, ihre Lebensansprüche sind unersättlich; für die Arbeit ihres Mannes bringt sie keinerlei Verständnis auf, und so langweilt sie sich in ihren beengten und kleinlichen Verhältnissen. Sie muss einsehen, dass ihr ihr Mann das gewünschte Leben in großem Stil wird nicht bieten können. Doch dann kehrt Ejlert Lövberg (Jürgen Gosch), ein Berufskollege ihres Gatten, in die Stadt zurück, die er einst wegen seines ausschweifenden Lebens verlassen musste. Schon in diesen Zeiten kannten sich die beiden, doch Hedda fürchtete damals einen Skandal, wenn sie seine leidenschaftliche Liebe erwidert hätte und seine Gefährtin geworden wäre. Nun aber ist Ejlert rehabilitiert, wozu ihm Thea Elvsted (Monika Lennartz) verhalf, die nun auch die Frau an Ejlerts Seite ist. Heddas Liebe zu ihm erwacht erneut, zugleich beneidet sie Thea Elvsted. Und von ihrem Naturell des Zerstörenden, Bestimmenden getrieben, angeheizt von ihrem Wollen, über das Schicksal anderer Menschen bestimmen zu wollen, handelt Hedda skrupellos und treibt Ejlert in den Untergang.

(Quelle: fernsehenderddr.de - Peter Flieher)

   

 

Ich will nicht leise sterben ... R, 1978 (DFF)

Eine ältere Frau namens Klara (Lotte Loebinger) hatte über 50 Jahre hinweg in einer Druckerei gearbeitet: hatte Maschinen geputzt, Platten geholt, das öl aufgefüllt, die Farbkästen gewaschen und daneben das Papier aufgefegt und Kaffee gekocht. Drei Söhne hatte sie in ihrem Leben geboren - deren Väter waren alle Drucker gewesen. Die Liebe ihres Lebens war Erich (Jürgen Gosch), der Vater ihres jüngsten Sohnes. Erich war nun schon seit vielen Jahren tot - nicht aber für Klara. In Gedanken hält sie mit ihm Zwiesprache, und mit diesem Mittel der Dramaturgie ergibt sich für die Zuschauer ein Abbild des reichen Lebens dieser Frau, gespickt mit einer Mischung von Humor, Sinn für Realität und Weisheit. In der jetzigen Zeit begegnet Klara ihren jungen Kollegen, die die gleiche Arbeit absolvieren wie einst ihr Erich, als kluge und witzige Frau, auch mal derb oder mit Verständnis oder Eigensinn. Klara fühlt sich wohl unter ihren Kollegen, und ein Nachdenken über den Abschied vom Berufsleben fällt ihr schwer. Deshalb verbindet sie die Lösung ihres Problems mit der Hilfestellung für einen der jungen Menschen, mit Tatkraft und ganz unsentimental. Eines ist für sie klar: sie will nicht leise sterben, was für sie heißt, dass sie sich ihre (letzte) Stunde in der Weise vorstellt, dass man sie auf einen Plattenkarren legt, dann langsam und feierlich durch den Rotationssaal kutschiert, während dessen die Maschinen weiterlaufen, und das in einer Lautstärke, dass die Luft vibriert.

(Quelle: fernsehenderddr.de - Peter Flieher)

   

 

Iphigenie auf Tauris ... R, 1977 (DFF)

Iphigenie, Tochter des Agamemnon, von der Göttin Diana dem grausamen Opfertod entrissen und nach Tauris versetzt, wo sie seitdem Dianas oberste Priesterin ist, sehnt sich nach ihrer griechischen Heimat zurück. Doch Thoas, der König der Taurier, der sie zur Frau begehrt, will sie nicht ziehen lassen. Ihretwillen hat er sogar die blutigen Menschenopfer der Skythen eingestellt, aber dennoch weist ihn Iphigenie sanft aber bestimmt zurück. Widerwillig verspricht Thoas, sie gehen zu lassen, wenn es dafür eine Gelegenheit gäbe.
Als zwei Fremde an Tauris Strand erscheinen, läßt sie der verbitterte König gefangen nehmen und bestimmt sie zum Opfertod. Iphigenie muss in einem der Gefangenen ihren Bruder Orest wiedererkennen. Um seinen Vater Agamemnon zu rächen, war er zum Mörder seiner eigenen Mutter geworden und ist seitdem, gehetzt von Furien, dem Wahnsinn nah. Apollos Wahrspruch hat ihn endlich nach Tauris gewiesen: wenn er die Schwester heimhole, so werde er entsühnt. Orest vermeinte, das Standbild Dianas rauben zu sollen, doch nun findet er hier seine eigene totgeglaubte Schwester.
Gemeinsam mit Pylades wird ein Fluchtplan geschmiedet; das Schiff der Griechen wartet schon verborgen in einer Bucht. Iphigenie soll den Skythenkönig, der auf das Opfer drängt, noch ein wenig hinhalten.
Doch Iphigenies reines Herz vermag den König nicht zu belügen. Offen gesteht sie ihm den Fluchtplan und macht ihm zugleich deutlich, daß er kein Recht habe, sie und die Gefährten festzuhalten. Sie gemahnt ihn an sein Wort – jetzt sei die Gelegenheit, wo er sie ziehen lassen müsse. Mürrisch gewährt es Thoas, doch nicht im Groll will Iphigenie von dem Mann scheiden, den sie wie einen zweiten Vater verehrt. Mit Engelszungen bezwingt sie das harte Herz des rohen Skythen und in wahrhafter Freundschaft dürfen die Gefährten von Tauris scheiden.

(Quelle mit freundlicher Erlaubnis Odyssee-Theater - Wolfgang Peter)

   

 

Die Jüdin von Toledo ... R, 1990 (ORF/ZDF)  

Dem Regisseur Thomas Langhoff stand 1990 in Salzburg eine hervorragende Besetzung zur Verfügung: Ulrich Mühe, der 2007 zum tiefen Bedauern der Film- und Theaterwelt erst 54-jährig verstorben ist, spielt den König Alphons VIII. von Kastilien, Sybille Canonica die Königin, Susanne Lothar die Jüdin Rahel und Anne Bennent deren Schwester Esther. Das Neue der Langhoff-Inszenierung zeigt sich vor allem in der Form, wie Grillparzer "gesprochen" wird. Der Regisseur hat Grillparzers oft schwerverständliche Sprache dem modernen Zuhörer zugänglich gemacht. Dahinter kann seitdem keine Inszenierung mehr zurückgehen. Zum Glück ist diese Inszenierung der Jüdin von Toledo dokumentiert worden.

(Text: weltbild)

  

 

Lorenzaccio ... R, 1987 (ZDF)

  

 

Der Marquis von Keith ... R, 1986 (ZDF)  

Darsteller: Marquis von Keith (Ulrich Pleitgen), Ernst Scholz (Wolf-Dietrich Sprenger), Anna Werdenfels (Elisabeth Schwarz), Molly (Sabine Wegner),
Konsul Casimir (Traugott Buhre), Hermann Casimir (Dominique Horwitz), Raspe (Peter Danzeisen), Simba (Isabel Karajan) u. a

  

 

Mein Kampf ... R, 1991 (ZDF)

  

 

Melanie van der Straaten ... R, Mit-DA, 1982 (DFF)  

Die verwöhnte Melanie (Laurance Calame) lebt an der Seite des alten Kommerzienrats Ezechiel (Kurt Böwe) ein wohl behütetes, ruhiges Leben. Bis sie den jungen Rubehn (Christian Steyer) kennen lernt. Erst jetzt werden ihr die eigenen Lebenslügen bewusst. Sie verlässt die Familie und folgt ihrer Liebe… Regisseur und Theater-Urgestein Thomas Langhoff hält sich eng an Fontanes Roman "L'Adultera" (1882). Weiterer Darsteller: Dieter Mann als Major von Gryczinski.

  

Weitere Informationen: Der Roman “L'Adultera”, vom Verleger Fontanes mit “Die Ehebrecherin” betitelt und damit auf ein Bild von Tintoretto anspielend, erschien 1882 erstmals in Buchform bei Salo Schottländer in Breslau. Das Werk schilderte die Lebensgeschichte einer jungen, schönen Genferin namens Melanie van der Straaten, geborene Caparoux (Laurence Calame). Als 17jährige ehelichte sie den viel älteren Geschäftsmann Ezechiel van der Straaten (Kurt Böwe), einen Berliner. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor. Doch Melanie ist nicht glücklich in ihrer Ehe, weil sie in mehrerer Hinsicht unter den Eigenarten ihres Gatten leidet. Van der Straaten ist ein typischer Berliner, und in der Hinsicht leistet er sich bei Gesellschaften immer wieder Peinlichkeiten mit seinen unpassenden Bemerkungen. Zum anderen quält er seine Frau mit seiner Eifersucht bzw. der Ansage, dass sie ihm eines Tages bestimmt untreu werden wird. Diese Meinung entbehrt zunächst jeglicher reeller Substanz.
Erst später, als sie den Launen und Ungezogenheiten ihres Mannes fast überdrüssig ist, kommt es, wie befürchtet. Ein Logiergast im Hause der van Straatens mit Namen Rubehn (
Christian Steyer) präsentiert sich als das ganze Gegenteil des Ezechiel. Beide kommen sich schnell näher, und Melanie hat in dieser Situation nur ein Ziel: Flucht vor ihrem Ehemann und Aufbau eines neuen Lebens mit Rubehn.

(Quelle: fernsehenderddr.de - Peter Flieher)

    

 

Mit dem Feuer spielen ... R, 1975 (DFF)  

August Strindberg (1849-1912) galt und gilt als bedeutender schwedischer Dramatiker. In seinem Einakter "Mit dem Feuer spielen", der 1893 uraufgeführt wurde, behandelt er, wie in anderen Werken, das schwierige Verhältnis zwischen Mann und Frau. Zur Inszenierung des Stücks durch das DDR-Fernsehen schrieb die Zeitschrift "FF dabei", Nr. 4/1975, Seite 24: "Das Feuer, mit dem in Strindbergs Einakter gespielt wird, ist das der Liebe. Ob es die Frau (Eva-Maria Hagen), die zwischen ihrem Gatten (Hans Teuscher) und dem Freund der Familie (Jürgen Reuter) steht, erwärmt oder erleuchtet oder ob sich jemand die Finger an dieser seit Prometheus` Zeiten zwiespältigen Gabe verbrennt, wird auf ungewöhnliche Weise beantwortet. Thomas Langhoffs Inszenierung macht deutlich, dass Strindberg nicht nur für seine Zeit ein provokanter Problematiker war, sondern auch uns heute noch etwas zu sagen weiß." (Quelle: fernsehenderddr.de - Peter Flieher)

  

 

Muhme Mehle ... R, 1980 (DFF, nach der gleichnamigen Erzählung von Ruth Werner)

Wilhelmine Kegelang (Käthe Reichel) verdankt ihren märchenhaften Rufnamen “Muhme Mehle” den wundervollen Geschichten, die sie als Kindermädchen einst Mirjam (Jutta Wachowiak) erzählt hatte. Mirjam ist längst eine erwachsene Frau und hat eine Tochter namens Tina (Michaela Hotz). Als die beiden Frauen sich wieder begegnen, leben die Geschichten der Muhme Mehle neu auf, für Tina. Mirjam vertraut auf sie, vertraut ihr das Wohl ihrer Tochter an, denn sie ist Kundschafterin und illegaler Kurier der Kommunistischen Partei, die den Faschismus mit Entschiedenheit bekämpft. Von einem Berghäuschen aus sendet sie Morsezeichen, gerichtet an einen Vertrauten in der Ferne; sie will warnen und informieren, ein Mosaikstein im Kampf gegen die Nazis. Mirjams Auftrag ist gefährlich, ständig muss sie mit Sanktionen ihrer Feinde rechnen. Mirjam versieht ihren Auftrag unter Einsatz ihrer ganzen Persönlichkeit. Deshalb ist es für sie wichtig, ihre Kinder, Mädchen und Junge (Christian Baumann), in guter Obhut zu wissen - bei Muhme Mehle, einer einfachen, “unpolitischen” Frau, die wohl nur gefühlsmäßig die Faschisten ablehnt.
Doch aus Mehles Unterstützung für Mirjam und aus deren Liebe zu dem kleinen Mädchen entspringt ein tragischer Konflikt.

(Quelle: fernsehenderddr.de - Peter Flieher)

  

  

Nathan der Weise ...R, 1990

"Nathan der Weise" wurde am 14. April 1783 in Berlin uraufgeführt und stellte solch wichtige Themen wie Humanismus und Toleranz zwischen den Menschen und Religionen in den Mittelpunkt der Handlung. Die berühmte Ringparabel reflektiert im Kern auf die Frage nach der "wahren" Religion. Zeitlich führt das Stück in die Zeit des Waffenstillstands nach dem dritten Kreuzzug zurück. Der weise und edelmütige jüdische Kaufmann Nathan (Otto Mellies) kehrt von einer langen Geschäftsreise nach Hause zurück. Ihm wird von einem Brand berichtet, der in seiner Abwesenheit sein Haus erfasst hatte, und davon, dass in dieser schlimmen Situation seine Pflegetochter Recha (Ulrike Krumbiegel) von einem Christen vor dem Tode bewahrt wurde. Dieser Mann war der einzige von 20 gefangenen Tempelherren, den Sultan Saladin (Jörg Gudzuhn) nicht töten ließ, weil dieser seinem vermissten Bruder Assad ähnlich sah. Nathan schickt darauf hin Daja (Christine Schorn), die verwitwete, christliche Erzieherin Rechas, zu eben diesen Tempelherrn (Tobias Langhoff), um ihn zu sich einzuladen, der aber reagiert ablehnend, weil er mit Juden nicht verkehre. Nathan passt deshalb den Tempelherrn auf der Straße ab, und obgleich sich dieser zuerst sehr abwesend verhält, gelingt es dem Juden dann allmählich, den Christen mit seinen Worten und durch seine tolerante Handlung für sich einzunehmen. Das DDR-Fernsehen zeigte "Nathan der Weise" in einer Inszenierung des Deutschen Theaters Berlin.

(Quelle: fernsehenderddr.de - Peter Flieher)

  

 

Stella ... R, 1982 (DFF)  

In der Zeitschrift “FF dabei”, Nr. 35/1982, Seite 31, wird zu dieser TV-Produktion ausgeführt: "’Die dreifache Wonne ist es, die mich zerreißt - Vater, Gatte, Geliebter’ - so kommentiert Ferdinand von Rauch die gleichzeitige Wiederbegegnung mit seiner Geliebten Stella, seiner Frau Cäcilie und seiner Tochter Lucie. Aber es ist nicht nur ein Wechselbad der Gefühle, in das er sich unerwartet gestürzt sieht, er bewegt sich auch zwischen den Fronten eines großen Krieges, denn er kehrt als Angehöriger der Armeen Napoleons in sein Vaterland zurück, sieht seine Stella als feindlicher Kundschafter wieder … Goethes ‘Stella’ gab die Anregung zu diesem Fernsehfilm von Thomas Langhoff mit Michael Gwisdek, Jutta Hoffmann, Jutta Wachowiak und Christine Rühlmann”.

(Quelle: fernsehenderddr.de - Peter Flieher)

  

 

Stine ... R, 1981 (DFF)  

Der Roman “Stine” von Theodor Fontane (1819-1898) wird den realistischen Werken des großen Erzählers und Dichters zugeordnet.
Im Mittelpunkt dessen steht eine junge Frau namens Ernestine Rehbein, genannt Stine (
Simone Frost). Sie lebt in einfachen kleinbürgerlichen Verhältnissen, wohnhaft in der Berliner Invalidenstraße 98e. Hier teilt sie sich eine Wohnung mit ihrer verwitweten Schwester Pauline (Jutta Wachowiak), die zwei Kinder von zwei verschiedenen Männern großzieht.
Anlässlich eines abendlichen Diners, das Pauline in kleiner Gesellschaft veranstaltet, um den Pflichten ihrer Liaison mit dem alten Grafen von Haldern (
Albert Hetterle) zu entsprechen, machen die beiden Frauen die Bekanntschaft des jungen, von Krankheit gezeichneten Grafen Waldemar von Haldern (Matthias Günther). Letzterer verliebt sich in Stine, weshalb er auch versucht, sie immer wieder zu besuchen. Pauline äußert sich gegenüber Stine in der Weise, dass sie dessen Verhalten bedenklich findet und rät Stine zur Vorsicht; ein außereheliches Verhältnis zu einem Adligen könnte sie ins Gerede bringen.
Waldemar seinerseits sucht den Rat seines Onkels in dieser Angelegenheit. Er möchte Stine heiraten, doch der Onkel befürchtet, dass es durch die Standesunterschiede zur Ächtung der adligen Familie insgesamt kommen könnte und rät deshalb seinem Neffen von einer Ehe mit Stine ab. Doch der junge Graf ist fast schon bereit, dieses Risiko einzugehen. Doch dann lehnt Stine selbst sein Ansinnen einer Heirat mit ihr ab; der junge Mann ist bitter enttäuscht und sieht keinen Sinn mehr in seinem Leben - er begeht Selbstmord. Stine nimmt an der Beerdigung von Waldemar teil, kehrt aber danach sichtlich gezeichnet zu ihrer Schwester zurück.

(Quelle: fernsehenderddr.de - Peter Flieher)

  

 

Der Sturmgeselle Sokrates ... R, 1991 (DFF)  

Hermann Sudermanns Stück um die Geheimverbindung der "Sturmgesellen" spielt auf soziale und politische Entwicklungen an, für die man in Deutschland auch heute ein aufmerksames Ohr hat: Antisemitismus und Nationalismus. 

   

  

Die Übergangsgesellschaft ... R, 1990 (DFF)  

Volker Braun hatte „Die Übergangsgesellschaft“ 1982 geschrieben. Das Stück handelte von der Stagnation und Agonie in einem Land des „real existierenden Sozialismus“. Es war schon zu dieser Zeit ein Gesellschaftssystem, für das es unter den fest gemeißelten Führungsstrukturen und in Anbetracht des Unwillens der bestimmenden Funktionäre, zum Wohle der Menschen tief greifende Veränderungen in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft zu realisieren, keine Möglichkeit zur Entfaltung mehr gab, ganz im Gegenteil - es kam zu einem Verfall der Werte und einem Niedergang der Wirtschaft. Viele Menschen, die auf einen besseren Sozialismus hofften, wurden enttäuscht.
Im Jahre 1987 wurde das Stück in Bremen uraufgeführt, ein Jahr vor dem Fall der Mauer wurde es auch in der DDR gezeigt.
1982 konnte noch niemand die Ereignisse vom Wendeherbst 1989 erahnen, doch die „Übergangsgesellschaft“ vermittelte vorab genau die Stimmung der Vorwendezeit, wie sie dann in praxi war. Exzellent war Brauns dramatischer Einfall zu bezeichnen, mit dem die Zuschauer in das Anliegen des Stücks hineingeführt werden: auf der Vorbühne des Maxim Gorki Theaters saß ein alter Herr mit Namen Wilhelm Höchst (
Albert Hetterle). Er las in einer Zeitung. Umgeben war er von Folienkokons, unter denen sich - das sollte sich alsbald erweisen! - die drei Schwestern und weitere Figuren aus Tschechows gleichnamigen Stück versteckt hielten. Vorerst aber hat der Alte das Wort, und er kommentierte den Beginn der Vorstellung. Er selbst war in seiner Jugend ein Heißsporn mit Hang zur Anarchie, nun ist er in die Jahre gekommen, doch er ist noch in der Lage, bei den Kindern seines Bruders, bei denen er untergekommen ist, Spuren zu hinterlassen. Auch diese sind drei Schwestern, aber in diesem Fall aus der Feder Volker Brauns.
Waren die drei Tschechowschen Schwestern volle Sehnsüchte und Hoffnungen nach einem sinnerfüllten Leben, so scheinen die von Volker Braun keine Träume und Visionen mehr zu haben. Dass das aber nur der äußere Schein ist, zeigt Braun mittels eines theatralischen Kunstgriffs, der aber von forcierter Künstlichkeit geprägt scheint. Konkret leben die Braunschen Schwestern in einer Art Endzeit des DDR-Sozialismus. Dieses Gesellschaftsmodell zeigte sich als untauglich mit Blick auf deren Glücksanspruch und den Sinn eines menschlichen Lebens.

(Quelle: fernsehenderddr.de - Peter Flieher)

  

 

Der zerbrochene Krug ... R, 1991 (ZDF)  

  

  

 

 

  

  

   

  

  

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 5. November 2023

  

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