Die Zärtlichkeit der Wölfe

1973

 

Filmliste Ulli Lommel

 

  

  

Regie

Ulli Lommel

Drehbuch

Kurt Raab

Regie-Assistent

-

Schnitt

Thea Eymèsz und Franz Walsch (d.i. R. W. Fassbinder)

Produktion

Tango Film (Rainer Werner Fassbinder), Michael Fengler

Kamera

Jürgen Jürges

Musik

Peer Raben unter Benutzung von Motiven von Johann S. Bach und der Lieder "Plasir d'amour" und "Johnny is the Boy for me"  

FSK

ab 18 Jahre

Länge

95 Minuten

Ur-/Erstaufführung

Filmfestspiele Berlin am 29. Juni 1973  

Genre

Drama, Deutsche Geschichte

      

        

  

Darsteller Rolle
Kurt Raab Fritz Haarmann
Jeff Roden Grans
Margit Carstensen Frau Lindner
Hannelore Tiefenbrunner Frau Bucher
Wolfgang Schenck Inspektor Braun
Rainer Hauer Ispektor Müller
Rainer Werner Fassbinder Wittkowski
Barbara Schrein Wittkowskis Freundin
Tana Schanzara Verwirrte Mutter
Heinrich Giskes Lungis
Friedrich Karl Praetorius Kurt Fromm
Rosel Zech Dama
Karl von Liebezeit Engel
Malto Mylo Engels Sohn
Ingrid Caven Dora
Barbara Bertram Elli
Peer Raben Vater
Renate Grosse Frau
Irm Hermann Frau
Walter Kaltheuner Schuster
Jürgen Prochnow Hehler
Wolfgang Schneider Hehler
Jörg Maekker Polizist
Peter Gauhe Polizist
Brigitte Mira Luise Engel
El Hedi Ben Salem Französischer Soldat
Hans Hirschmüller Fahrradkäufer
Peter Chatel Karl Meier
Karl Scheydt Kommissar
Rainer Will, Ingo Natzel, Hans Turantik, Christoph Eichhorn, J. Wacker, Oliver Hirschmüller Harmanns Opfer
Rudolf Waldemar Brem
Joachim Preen

  

                  

Inhalt

  

Gelegentlich lässt Fassbinder Mitglieder seiner Stamm-Mannschaft eigene Filme drehen. Ein einziges Mal ist ein Geniestreich dabei herausgekommen: Zärtlichkeit der Wölfe, "an expressionist revial" (Jan Dawson, Sight and Sound), geschrieben und in der Hauptrolle gespielt von Kurt Raab, der schon ein führender Kopf des Münchner Action-Theaters war, als Fassbinder zu dieser Truppe stieß, inszeniert von Ulli Lommel, Familienmitglied seit einer Hauptrolle in Fassbinders Erstling Liebe - kälter als der Tod. Der Haarmann-Film wurde in 24 Drehtagen im Herbst 1972 im Ruhrgebiet gedreht. Fassbinder arbeitete zu dieser Zeit mit seinen Leuten am Bochumer Schaupielhaus. Seine Proben zu Liliom, in dem Lommel und Raab mitspielten, überlappten sich mit den Dreharbeiten des Films. Durch diese

Produktionsumstände ist der Film entscheidend konditioniert worden. Nicht nur mussten viele der Beteiligten vormittags am Theater proben und anschließend drehen, was durchgehend einen Arbeitstag von 15 Stunden und mehr ausmachte, auch die Landschaft und die Zeit, in denen der Film spielt, waren vorgegeben.

  

Der historische Haarmann wirkte in den 20er Jahren in Hannover, der Film-Haarmann treibt es in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg in der Gegend von Bochum und Gelsenkirchen. Raab: "Es ging uns ja nicht darum, einen historischen oder einen dokumentarischen Film über Haarmann zu machen; eine soziologische Studie darüber, wie Haarmann zum Massenmörder geworden ist, sowieso nicht. Es sollte ein Kriminalfilm, ein Thriller über einen Massenmörder sein in einer Zeit, die ihm den Nährboden bot. Das war in den 20er Jahren gegeben, aber in den Jahren war die Situation ähnlich." "Ein Dokumentarstück war also nicht beabsichtigt, eher ein böses Kino-Märchen über ein fast liebenswertes Monster in Menschengestalt. Und das gelingt dank Raabs intensivem Spiel (er sieht wie der junge Peter Lorre aus) und Lommels Kunst, die Moritat zwischen Kolportage und Poesie in der Schwebe zu halten." (Der Spiegel). Mit Glatze spielt Raab den Mörder mit dem Hackebeilchen, weil Fassbinder ihn veranlasst hatte, seine Haare für Liliom zu opfern. Aber dem Regisseur Lommel passte das gut ins Konzept: "Ich finde ja, dass ein Mensch erst richtig zu erkennen ist, wenn er keine Haare mehr hat, weil Haare so viel vertuschen. Eigentlich müsste sich jeder mal, damit die anderen ihn richtig kennenlernen können, seine Haare abschneiden."

 

(Robert Fischer/Joe Hembus: Der Neue Deutsche Film 1960 - 1980, Goldmann Verlag München, 1981)  

 

 

 

Fritz Haarmann - Die Urheberrechts-Schutzdauer für dieses Bild ist abgelaufen, es ist somit gemeinfrei.

Der "Echte"

Fritz Haarmann wurde am 15. April 1925 in Hannover enthauptet.

Der ehemalige Metzger hatte 24 junge Männer ermordet und ihre Leichen zerstückelt.  

   

Wissenswertes über Fritz Haarmann.

  

  


  

  

 

  

  


  

 

 

  

   

   

   

   

   

   

    

   

   

  

Layout: Rosemarie Kuheim

Bearbeitet: 29. November 2020

  

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Die beiden Filmaushangfotos wurden mir freundlicherweise von Einhorn-Film zur Verfügung gestellt. 

Das Foto von Fritz Haarmann ist gemeinfrei.