Martin Lüttge

 

Darsteller - Regisseur

 

  

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Martin Lüttge

  

Foto: Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

 

Geboren am 7. Juli 1943 in Hamburg.

Gestorben am 22. Februar 2017 in Plön / Schleswig-Holstein.

 

 

Martin Lüttge besuchte die Waldorf-Schule und machte eine Ausbildung im landwirtschaftlichen Bereich. Danach bekam er Schauspielunterricht im München. Seine Karriere bei den Münchner Kammerspielen begann 1966, dort gehörte er bis 1970 zum Ensemble. Am Schauspielhaus Düsseldorf war er bis 1974, von 1974 bis 1977 war er am Württembergischen Staatstheater Stuttgart engagiert.

Martin Lüttge

  

Foto: Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

 

  

 

Unter Regisseur Dieser Giesing spielte Martin Lüttge 1966 den Arthur in Mrozeks Stück "Tango" mit Maria Nicklisch. 1967 gab er den Neffen Chandebise in Feydeaus "Der Floh im Ohr" und 1968 sah man ihn als Rosenkranz auf der Bühne in "Rosenkranz und Güldenstern sind tot" von Tom Stoppard. Mit Peter Zadek als Regisseur war Lüttge als Schüler in "Schmaler Weg in den tiefen Norden" 1969 auf der Bühne. Außerdem spielte er am 7. März 1970 unter Claus Peymann in der Uraufführung in Harald Müllers "Großer Wolf". Im Schauspielhaus Düsseldorf stand der Mime in der Erstaufführung in dem Lodewijk de Boers Stück "The Family" auf der Bühne, wobei hier der Autor auch Regie führte. Er spielte den Grafen Wetter in Kleists "Das Käthchen von Heilbronn" und den Annenkow in Camus' "Die Gerechten", außerdem die Titelrolle in Goethes "Faust I und II", 1977, Regie wiederum Claus Peymann.

 

 

Der erste Regisseur, der Lüttge für einige Rollen vor die Fernsehkamera holte, war Fritz Umgelter. Er setzte ihn in Filmen ein wie Bratkartoffeln inbegriffen, Rebellion der Verlorenen, Nun singen sie wieder oder Wie eine Träne im Ozean nach dem Roman von Manés Sperber.

 

  

  Szene aus dem Tatort "Programmiert auf Mord" von 1988. Kriminalhauptkommissar Brandenburg (Horst Bollmann, re.) und Kriminalobermeister Luginger (Alexander Duda, li.) mit Helmut Küpper (Martin Lüttge), dessen Bruder ermordet wurde. Martin Lüttge war dann von 1992 bis 1997 selbst Kommissar mit Einsatz in Düsseldorf in der Tatort-Serie.

Foto: BR / Sessner

 

  

1978 war er Mitbegründer eines Theaters, das seit 1980 als "Theater Priessenthal" existiert. Es handelt sich um eine freie Theatergruppe, die auf einem Bauernhof lebt und im Winter probt. 

 

 

Den Zuschauern wurde Martin Lüttge als Tatort-Kommissar Flemming bekannt. Mit  15 Einsätzen war sein Revier in Düsseldorf (1992 bis 1997), bis er von Klaus-J. Behrendt, seinem ehemaligen Assistenten, als Kommissar Max Ballauf abgelöst wurde, der wiederum mit der Folge Willkommen in Köln die Stelle des Leiters der dortigen Mordkommission antrat. Mein Lieblings-Tatort mit Martin Lüttge war die Episode Mord in der Akademie mit Joachim Kemmer und Gerd Böckmann in den Hauptrollen.

 

 

Weiterhin war Martin Lüttge u.a. in diversen Fernsehserien wie Hafenpolizei (1966), Cliff Dexter (1966), Der Tod läuft hinterher (1967), Der Kommissar (1969, 1970 und 1974), Der Fahnder (1985, 1988), Die Männer vom K3 (1992), Der letzte Zeuge (1998, 2000, 2004) dabei und letztendlich spielte er in der Serie Forsthaus Falkenau den Wolfgang Leitner. Einen Grimme-Preis gab es verdienterweise für die Serie Reporter von Klaus Emmerichs und Hans Noever

Martin Lüttge (re.) in Fritz Umgelters Rebellion der Verlorenen (nach dem Roman von Henry Jaeger) aus dem Jahre 1969

©SWR Media Services

 

 

 

1997 und 1998 sah man Martin Lüttge in der Titelrolle des Staatsanwalts Max Koerber in der ZDF-Reihe Koerbers Akte. Neben zahlreichen weiteren Rollen sind seine Mitwirkung in Nico Hofmanns Remake von Es geschah am helllichten Tag sowie in Bodo Fürneisens TV-Produktion Flamenco der Liebe zu nennen.

Auch mit Heinz Schirks Fernsehspiel Wannsee-Konferenz von 1984 blieb Martin Lüttge als Nazi Dr. Lange den Zuschauern im Gedächtnis. Für die Produktion Wannseekonferenz gab es einen Grimme-Preis, die Silberne Nymphe in Monte Carlo und den Preis des World Television Festivals in Tokio.

 

 

In Oliver Storz' preisgekröntem 2teiligen Fernsehfilm konnte Lüttge 2003 sein schauspielerisches Talent abermals  unter Beweis stellen als Präsident des Bundeskriminalamtes Horst Herold in Im Schatten der Macht, wo es um die Guillaume-Affäre zur Zeit Willy Brandts ging. Die Rolle des DDR-Spions Günter Guillaume spielt Willy Brandts Sohn, der Schauspieler Matthias Brandt.

  

 

 

 

 

Volkert Kraeft (li.), Volker Lechtenbrink (Mitte) und Martin Lüttge in Fritz Umgelters Bratkartoffeln inbegriffen von 1967

©SWR Media Services

 

Martin Lüttge erhielt in seinem Schauspielerleben zahlreiche Preise und Auszeichnungen, so wurde er zum Beispiel 1968 mit dem Förderpreis für Nachwuchsschauspieler der Stadt München geehrt, 1975 wurde er mit dem Medienpreis "Bamby" ausgezeichnet, 1982 erhielt er den Förderpreis Darstellende Kunst der Berliner Akademie der Künstler, der Bayerische Heimatpreis in der Rubrik "Kultur und Gemeinschaft" wurde ihm 1993 verliehen und 2001 bekam er den Oberbayerischen Kulturpreis.  

Der Schauspieler war in erster Ehe bis 1972 mit seiner Kollegin Gila von Weitershausen verheiratet. Er hatte zwei erwachsene Töchter.

 

 

Mir ist Martin Lüttge zum ersten Mal sehr positiv aufgefallen in dem Fernsehspiel Die Weber (nach Gerhart Hauptmann), Regie führte Fritz Umgelter. (Es ist zum Ausderhautfahren, es gibt TV-Filme, die werden einfach nicht wiederholt, da wartet man sich schimmelig...)

  

 

Martin Lüttge war offizieller Pate des Kinderhospizes Bethel.

 

 

    

  

           

  

Weitere Filme mit Martin Lüttge

     

Titel

Jahr Regie

Eine Handvoll Helden (Rolle: Jäger Hinnerk)

 

1967

Fritz Umgelter

Tod nach Mitternacht (Rolle: William Wöhler)

 

1970

Wilhelm Semmelroth

Der Kommissar - Anonymer Anruf (Rolle: Kurt Gersdorf)

 

1970

Helmut Käutner

Land (Rolle: Robert Rotter)

Vermittelt auf ungewöhnlich intensive Weise mit dem Schicksal einer Bauernfamilie in Schleswig-Holstein ein realistisches Bild der Strukturkrise in der deutschen Landwirtschaft.

 

1971

Roland Gall

Strohfeuer (Rolle: Oskar Merz)

Darsteller: Margarethe von Trotta, Friedhelm Ptok, Martin Lüttge

 

1972

Volker Schlöndorff

Der Menschenfreund

 

1973

Erich Neureuther

Der Lord von Barmbeck (Titelrolle)

 

1973

Ottokar Runze

Zwischengleis (Rolle: Alfons Eichmayr)

An einem Wintertag des Jahres 1961 nimmt sich die 31jährige Anna Eichmayr in München das Leben. Auf der Suche nach den Ursachen für diesen Suizid führt der Film ins Jahr 1945, erzählt von der panischen Flucht aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, vom Tod des kleinen Bruders, von der Ankunft in Bayern, der Liebe zu einem amerikanischen Besatzungsoffizier. Doch dann heiratet Anna, voller Sehnsucht nach Geborgenheit und finanzieller Sicherheit, einen spießigen deutschen Beamten. Die neunjährige Ehe wird immer mehr zum Martyrium... In seinem letzten Kinofilm kehrte Wolfgang Staudte noch einmal in die Zeit und zum Themenkanon seiner berühmtesten Werke wie Die Mörder sind unter uns, Rotation, Rosen für den Staatsanwalt, Kirmes oder Herrenpartie zurück: die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, die deutsche Schuld, die Verstrickung des Einzelnen in die Netze der Geschichte. „Es war für mich wichtig, statt der wirklichen Ruinen die inneren Ruinenlandschaften zu zeigen“, erklärte der Regisseur nach der Premiere. Zwischengleis lief während der Berlinale und auf anderen internationalen Filmfestivals, so in Moskau und Montreal. Dennoch erreichte er im Kino nur wenige Zuschauer. Zwischengleis wurde zu einer der großen unbekannten Arbeiten Staudtes. (Quelle: DHM, Zeughaus-Kino)

 

1978

Wolfgang Staudte

Wochenendgeschichten: Noch ein Jahr und 6 Tage

Der Gefängnisurlaub eines Strafgefangenen aus traurigem Anlass (Beerdigung der Mutter) bekommt durch eine Begegnung mit einer jungen Nachbarin eine hoffnungsvolle Perspektive.

 

1985

Alexander von Eschwege

Polizeiruf 110 - Bruderliebe

 

2000

Ulrich Stark

Polizeiruf 110 - Verloren

2003

Andreas Kleinert

  

       

  

    

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet:
26. Juni 2023
 
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