Tankred Dorst

 

Drehbuchautor - Regisseur - Schriftsteller

  

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Zum Tode von Tankred Dorst - Ein Nachruf in der FAZ

  

   

    

  

  

    

Tankred Dorst - © Karl Heinz Lammel / Nordbayerischer Kurier (mit freundl. Genehmigung)

Tankred Dorst

   

©Nordbayerischer Kurier, Karl Heinz Lammel

  

Tankred Dorst wurde am 19. Dezember 1925 in Oberlind bei Sonneberg (Thüringen) geboren und ist dort auch aufgewachsen. Sein Vater,  ein Ingenieur und Fabrikant, stirbt 1931.

 

Gestorben am 1. Juni 2017 in Berlin.

  

Dann Volksschule, Gymnasium, Arbeitsdienst. 1944 Soldat.  Kriegsgefangenschaft in englischen und amerikanischen Lagern. Ende 1947 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft nach Westdeutschland entlassen. 
1950 Abitur in Lüdinghausen/Westfalen. Danach Beginn Beginn des Studiums Germanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft, ohne Abschluss.

 

 

 

 
1953 beginnt seine Mitarbeit beim studentischen Marionettenstudio "Das kleine Spiel", für das er bis 1960 sechs Stücke schreibt. Uraufführung von Die Kurve, Gesellschaft im Herbst, La Buffonata (konzertant) und Freiheit für Clemens. Dorsts Komödie Der gestiefelte Kater (ein Marionettenhandspiel) wird nun für die große Bühne projektiert. Erste Zusammenarbeit mit Peter Zadek bei der Fernsehverfilmung Die Kurve. Arbeit an der Gaunerkomödie Der tote Oberst. Stipendium des Gerhart-Hauptmann-Preises.

 

1961 wird Große Schmährede an der Stadtmauer in Lübeck uraufgeführt; Regie: Ulrich Brecht. 1962 inszeniert Zadek dieses Stück am Schillertheater in Berlin.

  

1964 Uraufführung der musikalischen Posse Yolimba (Musik Wilhelm Killmayer) am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, Regie Hans Neugebauer und des Schauspiels Die Mohrin an den Städtischen Bühnen Frankfurt, Regie Gerhard Klingenberg. Förderpreis der Stadt München. Sommer in Algerien: Drehbuch für ein Fernsehfeature über Camus. Herausgabe von "Werkbüchern" zum Theater für seinen Verlag Kiepenheuer & Witsch. Arbeit an der Kriminalgroteske Graf Grün. Gerhart-Hauptmann-Preis der Freien Volksbühne Berlin. Uraufführung Der Gestiefelte Kater oder Wie man das Spielt spielt, Deutsches Schauspielhaus Hamberg, Regie Hans Lietzau.

  

1965 Arbeiten an Toller. 1966 Der Richter von London auf der Bühne und im Fernsehen. Rohfassung von Toller, eine Tragödie. Ab Juni Vorabdrucke von Szenen. Uraufführung am Münchner Residenztheater vorgesehen. Herausgabe von Zeugnissen zur Räterepublik.

  

1967 Molière-Bearbeitung Der Geizige von Zadek in Stuttgart aufgeführt. Mit Zadek Toller für den WDR (unter dem Titel Rotmord) und O'Caseys Der Pott für die Wuppertaler Bühnen bearbeitet. Ankündigung neuer dramaturgischer Konzepte: Ich gehe lieber ins Kino.

  

1968 Februar: Vortrag an der Münchner Universität über "Die Arbeit an einem Stück" (Toller). März/April: Fernsehversion Rotmord von Zadek gedreht, mit Gerd Baltus als Ernst Toller. Das Stück erscheint bei Suhrkamp, Dorsts neuem Verlag. Friedrich Engels-Projekt für Wuppertal. Toller von Peter Palitzsch in Stuttgart uraufgeführt. Molière-Übersetzung Der eingebildete Kranke erstaufgeführt. Filmplan Piggies mit Zadek.

 

1969 Rotmord gesendet. Viele politische Diskussionen über den Toller-Stoff. Herbst: Dreharbeiten zu Piggies. Pläne: die Engels-Revue, Pariser Commune, "Verfall einer Seifenfabrik" (Mosch). Uraufführung Die Geschichte von Aucassin und Nicolette in der Vertonung von Günter Bialas in der Bayrischen Staatsoper München.

  
1970 Writer in Residence am Oberlin College in Ohio. Drehbuch Sand. Beginn der Zusammenarbeit mit Ursula Ehler. Plan einer Bühnenbearbeitung von Klaus Manns Roman "Mephisto
" mit Zadek.
   

1971 mit Palitzsch den Fernsehfilm Sand in Franken gedreht. Auf Kreta mit Ursula Ehler Eiszeit begonnen.

  
1972
Eiszeit beendet. Peter Zadek beginnt seine Bochumer Intendanz mit Dorsts Fallada-Bearbeitung Kleiner Mann, was nun? 

  
1973
Eiszeit in Zadeks Regie mit O. E. Hasse in Bochum uraufgeführt.

  
1974 Auf dem Chimborazo als erstes der "Deutschen Stücke" geschrieben. Dorothea Merz angefangen.

  
1975 Auf dem Chimborazo in Berlin von Dieter Dorn uraufgeführt. Weiterarbeit an Die Villa und Mosch und Exposé zu einem Fernsehfilm Die Reise nach Stettin

 

1976 Arbeit an Klaras Mutter; in eigener Regie 1976 gedreht. Dorothea Merz erscheint als Buch und wird als Fernsehfilm in zwei Teilen gesendet, Regie Peter Beauvais


1978 Vorstellungsrede als neues Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. August: Vertrag mit dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg über ein Merlin-Stück für die Fischmarkthalle; dadurch Mosch und Die Villa wieder aufgeschoben. 


1979 Erster Entwurf für den Film Eisenhans


1980 Notizen zu einer Geschichte Reise ins Innere der Erde (Fabel des späteren Drehbuchs Das lange Gespräch mit dem Vogel). Zweite Film-Regie: Mosch in Wuppertal gedreht. 

 
1981 Merlin oder Das Wüste Land erscheint als Buch und wird 1982 an den Münchner Kammerspielen von Dieter Dorn inszeniert. Dorst dreht Eisenhans, seinen dritten Film.

  
1983 Eisenhans als Buch und Kinofilm. Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 

  
1987 Dorst erhält in Mainz die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz für Verdienste um die deutsche Sprache. 


1988 Drehbuch Eine Mordgeschichte. Der verbotene Garten wird von Hans Neuenfels in den Szenenbildern von Erich Wonder an der Freien Volksbühne Berlin inszeniert. Korbes von Wilfried Minks am Deutschen Schauspielhaus Hamburg uraufgeführt. Film-Exposé Das Stühlchen der heiligen Theresa. Grindkopf von Alexander Brill als Jugendprojekt am Schauspiel Frankfurt uraufgeführt.
 
1992 Der Blaue Engel, Revue nach dem Roman Professor Unrat von Heinrich Mann. Uraufführung Theater des Westens in Berlin, Regie Peter Zadek. Fernando Krapp hat mir diesen Brief geschrieben uraufgeführt am Burgtheater Wien, Akademietheater, Regie Wilfried Minks.
  
1994 Herr Paul uraufgeführt am Deutschen Schauspielhaus Hamburg in der Regie von Jossi Wieler. 

  
1995 Die Schattenlinie. Uraufführung am Burgtheater Wien, Akademietheater, Regie Hans Hollmann.

  
1996 Die Geschichte der Pfeile. Ein Triptychon. Uraufführung Bühnen der Stadt Köln, Halle Kalk, Regie Torsten Fischer.

  
1997 Verleihung des E.T.A.- Hoffmann-Preises der Stadt Bamberg an Tankred Dorst und Ursula Ehler.

  
1998 Wegen Reichtum geschlossen. Eine metaphysische Komödie am Bayerischen Staatsschauspiel München von Alexander Lang uraufgeführt. Dorst wird mit dem Max-Frisch-Preis ausgezeichnet.

  
1999 Don't Eat Little Charlie (Friß mir nur mein Karlchen nicht. Kinderstück, ins Englische übersetzt von Ella Wildridge). Uraufführung im Rahmen einer Projekt-Festwoche im Royal National Theatre London, Regie Russ Tunney. Große Szene am Fluß. Uraufführung am Bayerischen Staatsschauspiel München, Regie Klaus Emmerich. König Sofus und das Wunderhuhn. Kinderstück. Thalia Theater Halle, Regie Paula Bettina Mader.
  
2000 Friß mir nur mein Karlchen nicht in der Regie von Wolfgang Maria Bauer an den städtischen Bühnen Heidelberg erstaufgeführt. 

  
2003 Sich im Irdischen zu üben. Vierteilige Vorlesungsreihe an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt.

  
2004 Der schöne Ort. Erzählung. Erscheint im Suhrkamp Verlag. Uraufführung von Purcells Traum von König Artus am Staatstheater Wiesbaden, Regie David Mouchtar-Samorai. Der Insel Verlag veröffentlicht Purcells Traum von König Artus. Ein Nachtstück.

  
2005 Uraufführung Die Wüste, am Schauspiel Dortmund, Regie Hermann Schmidt-Rahmer. Französische Erstaufführung von Merlin im Festival Lyon/Bobigny Paris, Regie Jorge Lavelli.

   
Seit 1972 sind die meisten Stücke in Zusammenarbeit mit Ursula Ehler entstanden.

 

(Quelle: Biografische Angaben mit freundlicher Genehmigung des Suhrkamp-Verlages)
  

  

Auszeichnungen (Auswahl)
1964 Gerhard-Hauptmann-Preis
1962 Stipendium der Villa Massimo, Rom
1983 Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
1989 Dramatikerpreis der Stadt Mühlheim für KORBES
1990 Georg-Büchner Preis
1994 "Dramatiker des Jahres" in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater Heute

   

  

 

Sand

Im Frühjahr 1819 reist ein Student von Jena nach Mannheim. Er hat zwei Messer dabei. Das eine, um den Dichter Kotzebue - für die damalige Studentenschaft der Repräsentant der politischen Reaktion -, das andere, um sich selbst zu töten. Eine Reise Jena-Mannheim dauerte zu jener Zeit etwa fünf Tage. Der Student Sand braucht vierzehn. Er ist ein Einzelgänger, der für sich die befreiende Tat sucht - aber sie wird zu einem europäischen Politikum. Am 23. März erdolcht er den 24jährigen Theologiestudenten Kotzebue. Nach der Tat wird Sand verhaftet, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Seine Tat gab den Anlass für die sogenannten Karlsbader Beschlüsse, der restaurativen Verfolgung aller demokratischen Bestrebungen in Mitteleuropa. 

 

 

Die Schattenlinie

Malthus, der 68er Bewegung zugehörig, hat eine Ausländerin geheiratet und seine Kinder antiautoritär erzogen. Er ist Wissenschaftler, ein gesellschaftskritischer Kopf; nun muss er ohnmächtig erleben, wie sein Sohn sich mit rechten Gruppen anfreundet und wie die eigene Familie ihren Zusammenhalt verliert, muss erleben, wie er, der doch in der »Akademie« der aufgeklärteste Geist ist, nun als Vater eines Sohnes vor Gericht steht, der einen Schwarzen umgebracht hat: der Sohn, ein Antisemit, ein Nationalist, und die Tochter entpuppt sich als graues Mäuschen mit Banker zum Freund. (Quelle: Klappentext)

  

  

  

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 19. Dezember 2023

 
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