Ruth Drexel
Schauspielerin Theaterintendantin Regisseurin
Ruth Drexel wurde am 14. Juli 1930 in Vilshofen/Niederbayern geboren.
Gestorben am 26. Februar 2009 in Feldkirchen bei München.
Sie gilt als eine der größten deutschen Charakterdarstellerinnen. Schauspielunterricht an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Ihr Theaterdebüt gab sie 1953 an den Münchner Kammerspielen, wo sie bis 1971 immer mal wieder auftrat, aber ihr Kinofilm-Debüt gab sie bereits 1949 unter der Regie von Kurt Hoffmann als Therese in Heimliches Rendezvous. 1955/56 spielte sie im Berliner Ensemble von Bertolt Brecht. Die Begegnung mit Brecht war entscheidend dafür, dass sich die Bayerin dem legendären "Berliner Ensemble" anschloss und 1957 nach Ost-Berlin zog. Sie spielte an der Schaubühne am Halleschen Ufer in Berlin (1966), an den Wuppertaler Bühnen und am Württembergischen Staatstheater Stuttgart (1970/ 1971), am Staatstheater Darmstadt (1972 - 1975), im Düsseldorfer Schauspielhaus (1976 - 1979) und am Bayerischen Staatsschauspiel (ab 1976). Dort brillierte sie unter anderem als Mutter Courage in Bertolt Brechts gleichnamigem Stück. Seit 1969 arbeitete sie künstlerisch sehr eng mit ihrem Lebensgefährten Hans Brenner (der später mit der Schauspielerin Monica Bleibtreu liiert war und aus dieser Verbindung Sohn Moritz hervorging) zusammen.
Ruth Drexel führte auch Regie und gab 1981 ihr Debüt mit dem Stück "Talisman" von Nestroy. Sie war Theaterintendantin am Münchner Volkstheater von 1988 bis 2002. Sie arbeitete zusammen mit so bekannten Regisseuren wie Peter Zadek, Peter Palitzsch oder Wilfried Minks.
Von 1988 bis 1998 und von 1999 bis 2002 war Ruth Drexel Intendantin und Geschäftsführerin des Münchner Volkstheaters. Ebenfalls hat sie 1980 die Tiroler Volksschauspiele mitbegründet, inszeniert dort seit 1981 und war auch ungefähr zehn Jahre dortige Leiterin des Theaters.
Resolute, schlaue und humorvolle Frauen verkörpert sie in vielen Fernsehfilmen mit Bravour - dazu gehören die Titelrolle in Adele Spitzeder und die Rolle als legendäre Schlachthof-Wirtin Paula in der BR-Kultserie Zur Freiheit. Paraderollen übernahm sie auch in Ludwig Thomas' Magdalena, in Glaube, Liebe, Hoffnung, in Mathias Kneissl und in Rainer Werner Fassbinders Wildwechsel und Acht Stunden sind kein Tag. Ebenso unvergessen sind ihre Darstellungen in den BR-Serien Irgendwie und sowieso als Bürgermeisterin, in Monaco Franze - Der ewige Stenz (mit dem unvergessenen Helmut Fischer) als Lisi Schleibinger und in den Münchner Geschichten als Ruth Hillermeier. (Quelle: Einige Informationen aus www.br-online.de)
Spätestens seit Der Bulle von Tölz (insgesamt 64 Folgen) ist Ruth Drexel einer der ganz großen Fernsehstars. Wie geht sie mit ihrer Popularität um? "An diese Bekanntheit musste ich mich erstmal gewöhnen", gesteht Ruth Drexel. Andererseits genieße sie manchmal ihre Bekanntheit. "Es wäre ja arrogant zu sagen: 'Das passt mir nicht!'". Zwei Fernsehserien, Theaterauftritte, Regiearbeiten – wann kommt die mittlerweile 75-jährige Schauspielerin zur Ruhe? "So heroisch, wie es klingt, ist mein Arbeitspensum gar nicht", sagt Ruth Drexel. "In meiner Freizeit mache ich gerne einfach gar nichts. Oder sitze in der Küche oder im Garten und lese Zeitung – dazu komme ich ja sonst nicht!" (Quelle: daserste.de - Sendung: "beckmann")
Weitere
Filme mit Ruth Drexel (Auswahl)
Eiche
und Angora - Eine deutsche Chronik (Rolle: ?),
1963, Regie
Rainer
Wolffhardt
Der Ruepp (Rolle: Resi), 1965, Regie
Der Ruepp-Hof in der Dachauer Gegend geht immer mehr vor die Hunde, obwohl sich die Bäuerin, ihre Söhne und der Knecht von früh bis spät abrackern. Aber sie können nicht verhindern, dass der Gerichtsvollzieher ins Haus kommt. Schuld daran ist der Bauer Michael Ruepp. Er hat eine unglückliche Hand, wenn es ums Geld geht. Dafür kann er um so besser trinken, streiten und spielen. Als ihm das Wasser bis zum Hals steht, dringt er heimlich ins Sterbezimmer der alten Magd ein. Ihr schuldet er noch 3.000 Mark ... Als man ihm auf die Schliche kommt, versucht er verzweifelt, seine Frau zu einem Meineid zu zwingen ... (Quelle: tvprogramme.net)
Mathias Kneißl (Rolle: Mutter Res Kneissl), 1973, Regie Reinhard Hauff
Acht Stunden sind kein Tag (1., 3. und 4. Epidode) (Rolle: Franz' Frau), 1972, Regie R. W. Fassbinder
Die Marquise von O. (Rolle: Krankenschwester), 1975, Regie Eric Rohmer (†11.01.2010)
Endkampf (Rolle: Bäuerin Stocker), 1967, Regie Rainer Erler
Heilt Hitler! (Rolle: ?), 1985, Regie Herbert Achternbusch
Abgetrieben (Rolle: Ministerin), 1992,
Regie
Norbert Kückelmann
Biedermann
und die Brandstifter
(Rolle: ?),
1967, Regie Rainer Wolffhardt
Die Farbe des Himmels
(Rolle: Maria Preissinger), 1977, Regie
Thomas Hartwig
Ein Film über Landwirte,
die sich solidarisieren. Ein Film über bundesdeutsche Bauern und den Milchkrieg in Deutschland.
Schluchtenflitzer
(Rolle: Mutter Schwaiger), 1978, Regie
Rüdiger
Nüchtern
Wambo (Rolle: Mutter Stieglmeier),
2000, Regie
Jo
Baier
Layout:
Rosemarie Kuheim
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