Burkhard Driest

   

Regisseur  Drehbuchautor  Schriftsteller  Schauspieler

 

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Oldenburger Filmfest - Tribut für Burkhard Driest

- gelesen 24. Aug. 2019 -

      

  

  

   

  

Burkhard Driest im Oktober 2013

  

   Alle Bilder auf dieser Seite:

© Virginia Shue, Hamburg starfotos@virginia-hamburg.de

  

Geboren am 28. April 1939 in Stettin.

Er starb am 27. Februar 2020 in Berlin.

 

 

Sein Vater war Diplom-Volkswirt und seine Mutter Klavierlehrerin. Die Mutter floh 1945 mit ihren drei Kindern nach Prenzlau. Die Ehe seiner Eltern wurde 1950 geschieden, dann Umzug nach Göttingen, dort bis 1957 Besuch des Gymnasiums. Er zog zu seinem Vater nach Peine und besuchte dort wiederum ein Gymnasium. Wegen Unangepasstheit wurde er von der Schule verwiesen. Danach machte er 1960 in Braunschweig sein Abitur. Dem Wunsch des Vaters entsprechend Beginn eines Jurastudiums in Kiel, dann Berlin und Göttingen.

  

 

Einige Wochen vor seinem mündlichen Examen im Mai 1965 beging Burkhard Driest aus scheinbar unerfindlichen Gründen einen bewaffneten Banküberfall. Seite Beute betrug ca. 5000 Mark, Festnahme, Untersuchungshaft bis Juni 1966. Da das Gericht von seiner Schuld überzeugt war, wurde er zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt und in die Strafvollzugsanstalt Celle eingewiesen. 1968 wurde er wegen guter Führung entlassen, aber die juristische Laufbahn konnte jetzt natürlich nicht mehr eingeschlagen werden. Daraufhin arbeitete er in diversen Jobs als Keller, Taxifahrer und anderen Aushilfsberufen.

    

 

 

 

1972 hatte Driest einen Autounfall und kam ins Krankenhaus. In der Genesungszeit schrieb er den Roman: Die Verrohung des Franz Blum (hierzu ein Interview >>>). Es ist "seine" Geschichte, die er im Gefängnis zumindest ähnlich erlebt hat. Filmjournalist Siegfried Tesche schreibt in "Die neuen Stars des deutschen Films": "Eine Kette von Zufällen half auch ihm bei den ersten Schritten ins Filmgeschäft, beispielsweise, dass er Fassbinder durch Zufall in Rom 1971 kennen gelernt und dieser das Manuskript Reinhard Hauff gegeben hat."  Und so wird vor der Buchveröffentlichung der Stoff von dem Regisseur Reinhard Hauff aufgegriffen und verfilmt. Jürgen Prochnow ist für die Hauptrolle und Burkhard Driest für die Rolle des Schlägers Kuul vorgesehen. Weiter schreibt Siegfried Tesche: "1980 drehte wiederum Reinhard Hauff nach einem Buch von Driest, den Film Endstation Freiheit, der ebenfalls autobiographische Züge trägt. Der Film beschreibt den weiteren Fortgang der Abenteuer von Franz Blum, diesmal mit Namen Nik Dellmann, der als ehemaliger Häftling versucht, Schriftsteller zu werden... Der Film wurde vor allem für Driests Partner Rolf Zacher zu einem großen Erfolg, für den Schauspieler Driest, wenn man den Kritikern glauben darf, jedoch nicht."

Vor einem seiner Bilder, auf denen Romy Schneider zu sehen ist. Burkhard Driest im Oktober 2013, während einer Vernissage seiner Bilder unter dem Motto "Schnell trifft dich der Pfeil" - Malerei von 1986 bis 2013 -, die ab dem 9. November 2013 bis 14. Januar 2014 ausgestellt sind.

Galerie Anne Moerchen, Maria-Louisen-Straße 27 (Hamburg-Winterhude), 22301 Hamburg

 

 

 

 

  

 

Durch seine aufgeschriebene Geschichte, die Regisseur Reinhard Hauff sehr erfolgreich verfilmt hatte, war Driest nun so bekannt, dass er sich Zeit nahm, an weiteren Drehbüchern zu schreiben. So war er auch Drehbuchautor von Fassbinders Film Querelle und spielte hier einen Polizisten.

 

 

Ende 1974 hatte Dietmar Schönherr in seine Talkshow "Je später der Abend..." Romy Schneider und Burkhard Driest eingeladen. Während der Sendung macht Romy Schneider Burkhard Driest Komplimente, flirtet auffällig mit ihm und sagte, dass er ihr sehr gefalle. Bis heute ist wohl nicht bekannt, ob oder wann es bei den beiden zu Knistern anfing oder ob nicht...

     

 

Ende der 1970er-Jahre wurde Burkhard Driest wieder medienauffällig, weil er von Schauspielerkollegin Monika Lundi (Monika Lundi war mit Schauspielerkollegen Horst Jansen, dann mit dem Regisseur Hartmut Griesmayr verheiratet) wegen Vergewaltigung angezeigt wurde. Sie befanden sich beide in dieser Zeit auf einer Schauspielschule in Santa Monica in Kalifornien. Die Anklage wurde aber wegen zu vieler Widersprüche abgemildert und Burkhard Driest kam mit einer Anklage wegen Körperverletzung davon.

  

 

Burkhard Driest in den 1980er Jahren

1982 zog es Driest nach Hollywood, wo das Drehbuch zum Film Annas Mutter (die Geschichte der Marianne Bachmeier) entstand; hier führte er auch Regie. Zur gleichen Zeit verfilmte Hark Bohm den gleichen Stoff mit dem Titel Keine Zeit für Tränen. 1987 schrieb Driest ein Musical mit dem Titel Andi welches von Peter Zadek inszeniert und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg uraufgeführt wurde. Während seiner Haftzeit hatte Driest Kontakt zu einem Zellengenossen, der wegen Kindesmissbrauchs einsaß. Er schrieb dessen Erfahrungen auf und machte daraus ein Fernsehspiel mit dem Titel Schande (1999, Regie: Claudia Prietzel). Dieser Film wurde - obwohl teilweise sehr umstritten - mit dem "Prix Italia" ausgezeichnet. Auch als Schauspieler trat Burkhard Driest in Erscheinung und spielte in diversen Film- und Fernsehproduktionen mit, z.B. in Steiner - Das Eiserne Kreuz (1976), Stroszek (1976, Regie Werner Herzog), Taxi nach Kairo (1987, Regie Frank Ripploh).

    

 

Driest unterrichtete auch in der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin. 
  

 

Eine zeitlang lebte Burkhard Driest in Dublin/Irland, danach viele Jahre auf Ibiza und in Berlin. Er war dreimal verheiratet. Er hatte zwei Kinder: Julian und Johanna. Tochter Johanna ist Schriftstellerin, die bereits ihren vierten Roman fertig gestellt hat.

 

(Quelle: Einige Informationen entnommen aus Wikipedia und aus Die neuen Stars des deutschen Films von Siegfried Tesche (mit Genehmigung des Autors), Heyne Filmbibliothek - Originalausgabe - Seite 83-87)

  

 

Weitere Filme mit Burkhard Driest (siehe auch hier)
Titel Jahr Regie

Zündschnüre (nach dem Roman von Franz Josef Degenhardt)

Nach dem Roman von Franz Josef Degenhardt erzählt der Film die Geschichte einer Gruppe von Kindern, die sich am Ende des Zweiten Weltkrieges gegen die faschistische Herrschaft auflehnen.

 

1974 Reinhard Hauff

Die Verrohung des Franz Blum (Rolle: Tiger Kuul)

 

1974 Reinhard Hauff

Paule Pauländer

 

1975 Reinhard Hauff

Stroszek (Rolle: Souteneur)

 

1977 Werner Herzog

Steiner - Das Eiserne Kreuz (Rolle: Schütze Maag)

 

1976 Sam Peckinpah

Endstation Freiheit (Rolle: Nick Dellmann)

 

1980 Reinhard Hauff

Tatort - Schussfahrt (Rolle: Herbert Roll)

 

1980 Wolfgang Staudte

Querelle

 

1982 R. W. Fassbinder

Die wilden Fünfziger (Rolle: Major Assimov)

 

1983 Peter Zadek

Kir Royal (Rolle: Schläger)

 

1986 Helmut Dietl

Derrick - Immer Ärger mit dem Mann aus Rom (Rolle: Arthur Dribald)

Zufällig entdecken Derrick und Assistent Klein in einem Restaurant einen gesuchten Mörder. Aber ehe sie den Mann festnehmen können, entkommt er durch eine Tiefgarage.

 

1987 Helmut Ashley

Taxi nach Kairo (Rolle: 1. Polizist)

 

1987 Frank Ripploh

Der demokratische Terrorist (Rolle: Horst)

 

1992 Per Berglund

Ex (Rolle: Pastor)

 

1995 Mark Schlichter

Sieben Monde (Rolle: Lasinger)

 

1997 Peter Fratzscher

Toni Costa: Kommissar auf Ibiza - Der rote Regen (Rolle: El Cubano) 

(nach dem Roman "Der rote Regen" von B. Driest)

2011 Michael Kreindl

    

   

   

   

 

  

 

 

 

  

 

  

  

  

  

 

 

 

 

 

 

 

Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 12. Mai 2023

 
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