Deutsche Film- und Fernsehgeschichte 1984

...und ein wenig Zeitgeschichte

Rückblick - 1984 - Tagesschau

 

    

  

  

    

In der Bundesrepublik werden 75 Spielfilme und in der DDR 15 DEFA-Spielfilme gedreht.

    

2. Januar

Der private Programmanbieter 'RTL Plus' ist fortan im deutschsprachigen Raum über Kabel zu empfangen. 

  

10. Januar

Das ZDF zeigt Rainer Erlers Fernsehspiel Das schöne Ende dieser Welt.

 

  

Das Bild stellte mir Herr Schamoni zur Verfügung. Vielen Dank.

Regisseur

Peter Schamoni

 

©Peter Schamoni

    

13. Januar - Bayerischer Filmpreis

- Als bester Regisseur wird Peter Schamoni (Frühlingssinfonie), als bester Darsteller Gustl Bayrhammer (Meister Eder und sein Pumuckl) ausgezeichnet. Die Preise für den Nachwuchs gehen an Anja Jaenicke, Lena Stolze, Susanne Herlet und Joachim Bernhard (Darstellung in Die Schaukel).

 

- Die Kölner Gruppe BAP hatte ein Konzert im Rahmen der Veranstaltung "Rock für den Frieden" in der DDR abgesagt. Die Musiker wollten sich nicht auf Zensuren ihres Bühnenprogramms einlassen.

Ähnlich erging es Udo Lindenberg im Mai des Jahres: Die geplante DDR-Tournee des Rockmusikers wird von den Organisatoren der Freien Deutschen Jugend (FDJ) abgesagt, da sich der Musiker weigert, sein Programm nach den Wünschen der Funktionäre auszurichten. (Quelle: hdg.de)

      

 

 

 

 

 

  

22. Januar - Max Ophüls-Preis

Pepermint Frieden von Marianne S. W. Rosenbaum wird in Saarbrücken mit dem Max Ophüls-Preis ausgezeichnet. Der Film handelt von den Nachkriegserlebnissen eines Mädchens in Niederbayern, für das sich Frieden mit dem Pfefferminzgeschmack von Kaugummi verbindet.

 

  

Januar - epd Film

In Frankfurt/Main erscheint die erste Ausgabe der neuen Monatszeitschrift epd Film, herausgegeben vom Gemeinschaftswerk der evangelischen Publizistik. Die Redaktion (Wilhelm Roth, Bettina Thienhaus) verspricht im Vorwort eine "gut lesbare, kritische Filmzeitschrift", mit "Platz auch für exotische Themen".

  

Z 7. bis 18. Februar

Die Olympischen Winterspiele finden in Sarajevo/Jugoslawien statt. Erfolgreichste Mannschaft ist die der DDR mit neun Gold-, neun Silber- und sechs Bronzemedaillen.

    

  

17. bis 28. Februar - Berlinale

Im Wettbewerb laufen vier bundesdeutsche Filme: Das Arche Noah-Prinzip, Morgen in Alabama, Klassenverhältnisse, Das Autogramm und einer aus der DDR: Ärztinnen. Ein Silberner Bär geht an Morgen in Alabama.

Deutsche Filme im Forum: u. a. Dorian Gray im Spiegel der Boulevardpresse, Der Schlaf der Vernunft, The Basis of Make-Up, Rita Ritter, Nachruf auf eine Bestie, Tod dem Zuschauer

Eine Retrospektive ist Ernst Lubitsch gewidmet.

  

1. April

An diesem Tag beginnt offiziell das Satelliten-Fernsehen in der Bundesrepublik. Die Sendungen der Ludwigshafener »Programmgesellschaft für Kabel- und Satellitenrundfunk« (PKS) werden nun via Satellit zum Münchner Pilotprojekt übertragen.

  

6. April

Uraufführung des Films Die unendliche Geschichte in der Regie von Wolfgang Petersen. Den Roman schrieb Michael Ende. Der Film war in diesem Jahr die erfolgreichste deutsche Verfilmung in den USA.

  

12. April

Bis zum 20.4. strahlt das ZDF die dreiteilige Fernsehfassung des Films Der Zauberberg von Hans W. Geißendörfer aus, der - in Anlehnung an den gleichnamigen Roman von Thomas Mann - in Zusammenarbeit von ZDF und ORF entstanden ist.

  

Z 12. April

Die umstrittene Startbahn-West des Frankfurter Flughafens wird in Betrieb genommen. Am 14. April kommt es am Flughafen und in der Frankfurter Innenstadt erneut zu schweren Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei.

  

22. Mai

Der ARD-Vorsitzende, NDR-Intendant Friedrich Wilhelm Räuker, übermittelt den Regierungschefs der Länder die Vorstellungen der ARD zur Nutzung von Satellitenkapazitäten. Unter anderem sieht das Konzept die Ausstrahlung eines deutschsprachigen Fernsehprogramms vor, das als ein Kulturprogramm für Europa unter der Bezeichnung EINS PLUS gestaltet werden soll.

  

23. Mai - Goldene Palme für Wim Wenders

Bei den Filmfestspielen in Cannes gewinnt Paris, Texas die Goldene Palme. Weil es Streitereien um das Verleihkonzept gibt, kommt der Film erst im Januar 1985 in westdeutsche Kinos.

  

Bundespräsident Richard von Weizsäcker - Foto: A. Salvin (Wikipedia)

Richard von Weizsäcker, 2009 in Köln

Foto: A. Salvin

Z 23. Mai

Als Nachfolger von Karl Carstens wird Richard von Weizsäcker mit großer Mehrheit zum 6. Bundespräsidenten gewählt.

Weitere Stationen des Politikers Richard von Weizsäcker

  

  

7. Juni

In Frankfurt/Main wird am Schaumainkai das "Deutsche Filmmuseum" eröffnet.

  

  

 

23. Juni - Deutscher Filmpreis

Bei der Filmpreisvergabe durch Innenminister Zimmermann bleibt die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Das Filmband in Gold geht an Wo die grünen Ameisen träumen (Herzog), Filmbänder in Silber erhalten Kehraus (Hanns Christian Müller), White Star (Roland Klick), Morgen in Alabama (Norbert Kückelmann), Der Versuch zu leben (Johann Feindt) und Marlene (Maximilian Schell).

  

Z 24. Juni

Otto Graf Lambsdorff (FDP) tritt wegen der Flick-Parteispenden-Affäre von seinem Amt als Bundeswirtschaftsminister  zurück.    

  

Juni

Im Münchner Verlag 'edition text + kritik' erscheint die erste Lieferung des Filmlexikons "CineGraph", herausgegeben von Hans-Michael Bock. Die Loseblattsammlung entwickelt sich zum bedeutendsten Kompendium deutscher Filmgeschichtsschreibung.

  

Z 23. Juni

Gustav "Bubi" Scholz, bekannter deutscher Boxer, wird unter dem Verdacht verhaftet, seine Frau unter Alkoholeinfluss erschossen zu haben.

Weitere Informationen sind zu lesen bei www.morgenpost.de

  

Z 12. Juli

An diesem Tag wird München und die östliche Umgebung von einem furchtbaren Hagel-Unwetter heimgesucht. Es wurden 300  verletzte Menschen und ca. 1,5 Milliarden Euro an Autos, Gebäuden und anderen Gegenständen beklagt.

      

Z 28. Juli - 12. August

Die Olympischen Sommerspiele finden in Los Angeles/USA statt. Erstmals werden die Spiele gänzlich von der Privatwirtschaft finanziert. Mit Ausnahme Rumäniens sagen alle Ostblock-Staaten die Teilnahme ab, weil die Sicherheit der Sportler nicht gewährleistet sei. Inoffiziell wird das Ausbleiben als Revanche für den Boykott der Olympischen Spiele in Moskau 1980 gewertet. (Quelle: hdg.de)

  

Z 1. August 

Das Anlegen von Sicherheitsgurten im Auto wird in der Bundesrepublik Pflicht. Wer sich bei der Autofahrt nicht angurtet und erwischt wird, muss mit einem Bußgeld rechnen.

  

Z 11. August 

Ein Scherz während einer Mikrofonprobe des US-Präsidenten Ronald Reagan sorgte weltweit für Aufregung. Lapidar  sagte er während eines Mikrophontests kurz vor einer Radiosendung: "My fellow Americans, I'm pleased to tell you today that I've signed legislation that will outlaw Russia forever. We begin bombing in five minutes." ("Liebe amerikanische Mitbürger, ich habe gerade ein Gesetz unterzeichnet, das Russland für immer vogelfrei erklärt. Die Bombardierung Russlands beginnt in fünf Minuten." Diese Sätze lösten eine schwere diplomatische Krise aus und führten weltweit zu heftiger Kritik. (Info aus wikipedia)

     

16. September - 24. Oktober

ARD-Ausstrahlung der Serie Heimat - Eine Chronik in elf Teilen (WDR, SFB) jeweils sonntags und mittwochs ab 20.15 Uhr. Im Durchschnitt werden neun Millionen Zuschauer erreicht, insgesamt haben 25 Millionen Zuschauer eine oder mehrere Folgen von »Heimat« gesehen. In etlichen Fernsehsendungen wird über die Dreharbeiten zu »Heimat« informiert.

  

Z 22. September

In Verdun gedenken der französische Staatspräsidnet François Mitterrand und Bundeskanzler Helmut Kohl gemeinsam der Menschen, die in beiden Weltkriegen umgekommen sind. Während die Nationalhymnen erklingen, stehen die beiden Staatsmänner minutenlang Hand in Hand, um die Verbundenheit der beiden Staaten zu zeigen.

    

17. September

Ausstrahlungsbeginn der Serie Die Wiesingers (BR) von Leopold Ahlsen in der Regie von Bernd Fischerauer.

Es geht in dieser 20 Folgen umfassenden TV-Serie um die Brauerfamilie Wiesinger.

Der "Spiegel" schreibt in Heft 42/1985: „Mit Gespür für das bajuwarischliberale Lebensgefühl, fürs weiche Idiom, für die trügerische Harmonie des verlöschenden Zeitalters hat ... Bernd Fischerauer ... dieses Schmankerl inszeniert.“ (Wikipedia)

 

1. Oktober

Das ARD-Fernsehgemeinschaftsprogramm heißt nun »Erstes Deutsches Fernsehen«.

Rainer Barzel in Essen bei einem CDU-Bundestagswahlkongress - Foto: Deutsches Bundesarchiv - Der Link führt zur Wikipedia-Seite.

Rainer Candidus Barzel (8.7.1969)

 

©Deutsches Bundesarchiv (German Federal Archive), B 145 Bild-F029561-0005

Urheber: Lothar Schaack

  

Z 25. Oktober

Nachdem der Verdacht aufkommt, Rainer Barzel, derzeitiger Bundestagspräsident, stehe in Zusammenhang mit der Flick-Parteispendenaffäre, tritt er von seinem Amt zurück. 

    

26./27. Oktober - Hofer Filmtage

Bundesdeutsche Premiere des Wim Wenders-Films Paris, Texas. Da die Konflikte zwischen Produktion und Verleih noch nicht gelöst sind, handelt es sich um eine Vorab-Aufführung. Sie stellt die anderen neuen deutschen Filme deutlich in den Schatten. Nur zwei alte Filme finden Anerkennung: Liliom, Fritz Lang (1935) und City Girl (Unser täglich Brot), Friedrich Wilhelm Murnau (1930), der im NDR am 20.6.1975 erstmalig ausgestrahlt wurde.

  

Z 31. Oktober

Die indische Ministerpräsidentin Indira Gandhi (geb. 1917) wird von zwei Mitgliedern ihrer Leibwache erschossen. Die Täter gehören der Religionsgemeinschaft der Sikhs an, deren Nationalheiligtum, der Goldene Tempel in Amritsar, am 5./6. Juni von Regierungstruppen erstürmt worden war. (Quelle: hdg.de)

  

Z 1. November 

Die ARD sendet eine Diskussionsrunde zur Parteispenden-Affäre (Flick).

   

1. Dezember

Start des Programms von 3sat mit der Sendung »Das ist 3sat«, die aus dem 3sat-Studio im ZDF-Sendezentrum Mainz kommt, moderiert von Vertretern der drei Anstalten ZDF/ORF/SRG.

   

15. Dezember

Zum letzten Mal moderiert Dieter Thomas Heck die Hitparade im ZDF.

  

  

S o n s t i g e s / O h n e   D a t u m

  • Dominik Graf dreht nach einem Drehbuch von Christoph Fromm den Film Treffer.

  • Bei den Filmfestspielen in Venedig bekommt Krzysztof Zanussi für Ein Jahr der ruhenden Sonne einen Goldenen Löwen.

  • Z  Dem Franzosen Luc Montagnier gelingt die genetische Entschlüsselung des AIDS-Erregers HIV; er schafft damit die Grundlage für die Entwicklung eines Impfstoffes gegen die Immunschwäche-Krankheit. Die Ende der 70er Jahre erstmals in den USA registrierte Krankheit AIDS (Acquired Immune Deficience Syndrome/Erworbenes Immundefekt-Syndrom) wird durch Blut und Körperflüssigkeiten wie Sperma und Scheidenflüssigkeit übertragen. (Quelle: hdg.de)

  • Z  Die in München ansässigen ZÜNDAPP-Werke werden insolvent für 16 Millionen DM an China verkauft.

  

  

M U S I K A L I S C H E S  1984

  • Folgende Bands werden in diesem Jahr gegründet:  "Bon Jovi", "Modern Talking", bestehend aus Dieter Bohlen und Thomas Anders und "New Kids On The Block"

  • Der amerikanischen Band "Foreigner" gelingt mit "I Want To Know What Love Is" eine der schönsten Rockballaden

  

  

B A M B I - S i e g e r  1984

   

U.a. erhielten Karlheinz Böhm, Bernd Eichinger, Götz George, Thomas Gottschalk, Gitte Haenning, Anja Jaenicke, Udo Jürgens, Dieter Kronzucker, Mike Krüger, Manfred Krug, Pamela Sue Martin, Ulrike Meyfarth, Giorgio Moroder, Wolfgang Peng, Wolfgang Petersen, Friedrich Wilhelm Räuker, Heinz Rühmann, Hanna Schygulla, Bernhard Vogel, Peter Weck, Thekla Carola Wied, David Wolper, Peter Angerer das begehrte Reh.

Weitere Informationen zur Bambiverleihung im Jahr 1984 >>>

  

 

Sieger der "Goldenen Kamera" von HörZu 1984

  

Folgende Künstler bekamen die "Goldene Kamera" von HörZu 1984 >>>

  

 

B R A V O - O T T O - Leserwahl 1984

  

Kategorie männliche Filmstars: Gold Harrison Ford, Silber Noah Hathaway, Bronze Kevin Bacon

Kategorie weibliche Filmstars: Gold Tami Stronach, Silber Jennifer Beals, Bronze Lori Singer

Kategorie Beat-Gruppen: Gold Nena und Band, Silber Duran Duran, Bronze Wham!

Kategorie Sänger: Gold Limahl, Silber George Michael, Bronze Shakin' Stevens

Kategorie Sängerinnen: Gold Kim Wilde, Silber Cyndi Lauper, Bronze Tina Turner

Kategorie TV-Stars weiblich: Gold Stefanie Powers, Silber Priscilla Presley, Bronze Heather Locklear

Kategorie TV-Stars männlich: Gold Tom Selleck, Silber John James, Bronze Michael Praed

Kategorie Sportler: Gold Karl-Heinz Rummenigge, Silber Michael Groß, Bronze Toni Schumacher

 

  

L I T E R A T U R  1984

  

"Reclams deutsches Filmlexikon", Herbert Holba/Günter Knorr/Peter Spiegel, Stuttgart: Philipp Reclam jr. 461 Seiten.

"Schwarzenberg" - Roman von Stefan Heym

"Polninken oder Eine deutsche Liebe" - Roman von Arno Surminski

"Der Name der Rose" - Roman von Umberto Eco

  

"Kassandra" - von Christa Wolf. 

        

   

E i n i g e   K i n o-  u n d  F e r n s e h f i l m e   d e s   J a h r e s  1984

   

Klassenverhältnisse

Regie: Jean-Marie Straub

Nach dem Romanfragment 'Der Verschollene' von Franz Kafka. Mit u.a. Alfred Edel, Christian Heinisch, Libgart Schwarz und Mario Adorf. Ein 16jähriger Deutscher macht bei einer Odyssee durch Amerika gesellschaftliche Erfahrungen.

       

Die unendliche Geschichte

Regie, Drehbuch: Wolfgang Petersen

Nach dem Roman von Michael Ende. Die Leselust entführt einen Schuljungen in die Fantasiewelt eines Buches. Er wendet auf einer abenteuerlichen Reise von einem Land der Wünsche und Hoffnungen drohendes Unheil ab und errettet dessen kindliche Kaiserin. Die Verfilmung eines Bestsellers, dessen Autor mit dem Ergebnis nicht einverstanden ist. Der Erfolg des Films gab den Produzenten Bernd Eichinger und Dieter Geissler Recht, der Film hatte allein in Deutschland 2,1 Millionen Besucher.

    

Paris, Texas

Regie, Drehbuch: Wim Wenders

    

Heimat

Regie, Drehbuch: Edgar Reitz

    

Nachruf auf eine Bestie

Regie, Drehbuch: Rolf Schübel

In der Öffentlichkeit der 60er Jahre galt Jürgen Bartsch, mehrfacher Kindermörder, als Bestie schlechthin. Nach seiner Verhaftung 1966 überredete man ihn, den Verzweifelten, zu einer gefährlichen Operation, die ihn allen Ernstes von seinen Trieben befreien sollte, ihn jedoch das Leben kostete und letzten Endes nichts anderes war als eine Hinrichtung. Ausgezeichnete Dokumentation, in der Kritiker der Vorgänge und auch Bartsch selbst zu Wort kommen.
  

Der Prozess  

3teilige Dokumentation, Regie und Drehbuch Eberhard Fechner, 1976-1984

Das 'Unternehmen Erntefest' war eine der spektakulärsten Mordaktionen im tödlichen Alltag des Lagers. Am 3. November 1943 erschossen SS- und Polizei-Einheiten innerhalb von elf Stunden etwa 17.000 Juden. Am 30. Juni 1981 sprach das Gericht sein Urteil über die Schuld der Angeklagten an diesen Verbrechen. Von den ursprünglich 15 Beschuldigten war eine während des Prozesses gestorben, ein Verfahren wurde eingestellt, fünf Angeklagte wurden freigesprochen, acht von ihnen zu Haftstrafen zwischen drei Jahren und lebenslänglich verurteilt. Erst als das Bundesgericht in Karlsruhe im Juni 1984 die Revisionsanträge zurückwies, fand der längste Strafprozess in der Geschichte der Bundesrepublik sein Ende. (Quelle: NDR Filmlexikon)

"In über 8-jähriger Arbeit entstand der Film DER PROZESS über die juristische Aufbereitung der Nazi-Verbrechen im Konzentrationslager Majdanek. Es war das erste große Arbeits- und Todeslager, das von den Russen befreit wurde. Innerhalb von drei Jahren wurden dort mindestens 250.000 Menschen umgebracht: erschossen, vergast, erschlagen. Das sogenannte "Majdanek-Verfahren" gegen Angehörige des KZs in Düsseldorf von 1975 - 1981 ist das längste Strafverfahren in der Justizgeschichte der BRD. Aus 70 Interviews mit Richtern und Angeklagten, Opfern und Zeugen, aus Dokumentarfilmen und Fotos, Prozessberichten und Akten stellte Eberhard Fechner die Geschehnisse wie den Prozessverlauf nach. Am 30. Juni 1981 wurden die Urteile gesprochen und im Winter 1983/84 beendete Eberhard Fechner seine Arbeit. Für ihn selbst die wichtigste seiner zahlreichen wie legendären Filmarbeiten. "Der dreiteilige Film ist so monströs wie der Prozess und das Verbrechen, das da mehr schlecht als recht gesühnt wurde. 450 Minuten, die dem Zuschauer alles abverlangen an Aufmerksamkeit, Geduld, Mitleiden, Miterleben, Selbstkritik, Bußfertigkeit. Erst im Nachhinein merkt man, dass man Menschen nicht nur ins Gesicht, sondern auch ins Herz geschaut hat." (schreibt "Die Zeit", Quelle: Amazon DVD-Beschreibung) 

  

Der Schlaf der Vernunft

Regie, Drehbuch: Ula Stöckl

Psychodrama einer Ärztin in Berlin, betont eigenwillig erzählt.

      

Tod dem Zuschauer

Regie, Drehbuch, Kamera und Schnitt: Vlado Kristl

Experimentelles Pamphlet. 102 Minuten.

 

  

Richy Müller - Foto: Franz Richter / FRZ

Schauspieler Richy Müller, der mit "Die große Flatter" seinen Durchbruch als Schauspieler hatte; hier bei der Eröffnung der Berlinale 2009

 

Franz Richter/FRZ

Das Arche Noah Prinzip

Regie, Drehbuch: Roland Emmerich, Regiedebüt

Im Jahre 1997 ist die Kontrolle des Wetters möglich und die Technologie befindet sich an Bord der Raumstation Florida Arklab. Das Militär möchte diese Technik nutzen, um einen Konflikt siegreich zu lösen. Die beiden Astronauten Hayes und Thompson versuchen dies zu verhindern. Nach der Sabotage des Systems werden zwei andere Astronauten an Bord der Raumstation gebracht und es kommt zu einem Kampf über die Kontrolle der Technologie. (Quelle: wikipedia.de)

Darsteller: u.a. Richy Müller, Franz Buchrieser

  

Eine Liebe von Swann

Regie, Drehbuch: Volker Schlöndorff

Literaturverfilmung. Liebesgeschichte eines Lebemanns und einer Kokotte. Nach einem Kapitel des Buches Auf der Suche nach der verlorenen Zeit von Marcel Proust.

    

 

 

 

 

Morgen in Alabama

Regie, Drehbuch: Norbert Kückelmann

Politdrama um einen liberalen Rechtsanwalt, der Einblicke gewinnt in die rechtsterroristische Szene, ohne damit etwas ausrichten zu können.

Darsteller: u.a. Maximilian Schell, Lena Stolze, Wolfgang Kieling

    

Marlene

Doku: Maximilian Schell

Toninterview mit Fotos und Filmausschnitten. Marlene Dietrich wollte nicht mehr vor die Kamera treten.

      

Abwärts

Regie, Drehbuch: Carl Schenkel

    

Wo die grünen Ameisen träumen

Regie, Drehbuch: Werner Herzog  

  

Eine sonderbare Liebe

Regie: Lothar Warnecke

Die Geschichte einer Beziehung zwischen Sibylle, Kantinenwirtin, und Harald, beide Ende dreißig. Sie haben sich entschieden, zusammen zu leben, aber an diversen Motiven und Ansprüchen scheitert die Beziehung. Nach ihrer Trennung, die unausweichlich erscheint, merken sie, dass sie sich fehlen und nicht ohne einander sein wollen. Glaubhaftes Spiel von Jörg Gudzuhn und Christine Schorn.  

   

 

A k t u e l l e   H i t s  1984

Big in Japan - Alphaville

I Just Called To Say I Love You - Stevie Wonder

Self Control - Laura Branigan

Such a Shame - Talk Talk

Relax - Frankie Goes To Hollywood

Jenseits von Eden - Nino de Angelo

Send Me An Angel - Real Life

Never Ending Story - Limahl

Amadeus - Falco

People Are People - Depeche Mode

  

  

G e b u r t s t a g e  1984

07.01.  Max Riemelt, Schauspieler

13.01.  Michael Ginsburg, Schauspieler

15.01.  Julia Palmer-Stoll, Schauspielerin

16.03.  Sebastian Schwarz, Schauspieler

02.07.  Julie Engelbrecht, Schauspielerin

01.08.  Bastian Schweinsteiger, Fußballspieler

26.09.  Thore Schölermann, Schauspieler

        

   

 

G e s t o r b e n  1984

  

19. Januar: Wolfgang Staudte, geboren am 9. Oktober 1906 ( Biografie innerhalb dieser HP)

Deutscher Regisseur, Drehbuchautor, Schauspieler

Wolfgang Staudte bekommt am 31. Januar posthum den Helmut Käutner-Preis verliehen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird an Personen vergeben, die "durch ihr Schaffen die Entwicklung der deutschen Filmkultur nachdrücklich unterstützt und beeinflusst, ihr Verständnis gefördert und zu ihrer Anerkennung beigetragen haben". (Quelle: Wikipedia)

  

 

 

  

Hans Söhnker und Leny Marenbach in "Frau nach Maß", 1940, Regie: Helmut Käutner - Foto: Murnau-Stiftung

Hans Söhnker und Leny Marenbach in "Frau nach Maß", Regie: Helmut Käutner

 

©Murnau-Stiftung

26. Januar: Leny Marenbach, geboren am 20. Dezember 1907 (andere Angaben 1916)

Deutsche Schauspielerin

Leny Marenbach, auch Leni Marenbach, wird in Essen geboren. Ihr Filmdebüt hatte sie im Schauspielhaus Essen, wo sie u.a. das Klärchen in "Egmont" und die Luise in "Kabale und Liebe" spielte. Weitere Theaterstationen waren Zürich, Darmstadt, Theater in der Josefstadt und Münchner Kammerspiele. Im Kino konnte man sie mit Heinz Rühmann sehen, z.B. in Wenn wir alle Engel wären und Der Mustergatte. 1940 spielte sie an der Seite von Hans Söhnker in Helmut Käutners Komödie Frau nach Maß. Weitere Filme: Irrtum des Herzens (1939), Wie sagen wir es unseren Kindern (1945), Das war mein Leben (1944), Die große Nummer (1942). In ihren Rollen überzeugte sie vor allem durch ihre Natürlichkeit und begeisterte damit besonders in den Filmen der dreißiger und vierziger Jahren das Publikum. Nach dem Zweiten Weltkrieg schwand ihre Popularität. Leny Marenbach erhielt vereinzelt Filmrollen bei der DEFA und spielte Theater, vor allem in Berlin. Sie war kurzzeitig mit dem Kameramann Walter Pindter verheiratet und hatte zusammen mit ihm einen Sohn. Sie ruht auf dem Waldfriedhof Dahlem (Grabstätte). (Quelle: Wikipedia) 

Weitere Filme mit Leny Marenbach sind auf der IMDb-Website und bei Filmportal gelistet.

  

  

 

 

 

 

Walter Jokisch, hier 1983

  

©Virginia Shue, Hamburg

starfotos@virginia-hamburg.de

  

23. Februar: Walter Jokisch, geboren am 9. Dezember 1914 in Breslau

Deutscher Schauspieler, Theaterregisseur, Hörspiel- und Synchronsprecher.

Nach der Schule nahm Walter Jokisch Schauspielunterricht bei Walter Franck. Danach diverse Theaterengagements auf deutschen Bühnen. Im letzten Kriegsjahr kam er in US-amerikanische Gefangenschaft. Nach Kriegsende konnte er im Theater Bamberg arbeiten, danach am Theater der Freien und Hansestadt Bremen. Hier war er viele Jahre auch als Regisseur tätig und inszenierte z.B. Ihr 106. Geburtstag von Jean Sarment.

Ab Anfang der 1960er-Jahre war Jokisch als freier Schauspieler tätig, beispielsweise beim Theater am Kurfürstendamm in Berlin und an den Hamburger Kammerspielen bei Ida Ehre. Mit dem Stück "Der zerbrochene Krug" ging er auf Theatertournee und verkörperte den Dorfrichter Adam. Schon einige Zeit nach Kriegsende kam Walter Jokisch auch zum Rundfunk und sprach in unzähligen Hörspielen Haupt- und Nebenrollen, darunter auch in Paul Temple und der Fall Genf, die der WDR ab 1949 bis 1967 produziert hat. Und in der Reihe um Gangsterstar Dickie Dick Dickens, die Radio Bremen 1960/61 herausbrachte, sprach er in den meisten Folgen mit. Man hörte ihn in Stücken wie "Die Farm der Tiere" von George Orwell, "Testflug" von SF-Schriftsteller Stanislaw Lem, "Haussuchung" von Siegfried Lenz oder "Der Untertan" von Heinrich Mann. 

Anfang der 1960er Jahre wurde auch das Fernsehen auf ihn aufmerksam, so spielte er in dem Durbridge-Krimi Tim Frazer den Gastwirt Norman Gibson. Mit den Jahren war er eine bekannte Größe im Fernsehen und trat auch auf in TV-Serien wie Hafenpolizei, Polizeifunk ruft, Die Kriminalerzählung, Der rote Schal etc.

Walter Jokisch lebte viele Jahre in Bremen, er war in erster Ehe mit einer Journalistin namens Lilo Weinsheimer verheiratet. 1960 ehelichte er die Münchner Schriftstellerin Grete Weil. Er starb im Alter von 69 Jahren in München.

Weitere Informationen hat www.steffi-line.de.

Bei Filmportal und bei IMDb sind die Filme mit Walter Jokisch gelistet. 

 

  

 

12. März: Heinz Oskar Wuttig, geboren am 19. Juli 1907 ( Biografie innerhalb dieser HP)

Deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor

  

 

  

Foto: Herbert Fleischmann mit Louise Martini in dem TV-Spiel "Abends Kammermusik" (1965)
Regie: Ludwig Cremer

 
Foto mit freundlicher Genehmigung von

SWR Media Services - © SWR

 

 

 

 

5. April: Herbert Fleischmann, geboren am 13. März 1925

Deutscher Schauspieler und Drehbuchautor

Schauspielausbildung von 1941 bis 1943 am Wiener Reinhardt-Seminar. Seine erste Rolle bekam er im Alter von 16 Jahren, in dem er einen 75-Jährigen spielen musste, was er bravourös meisterte. Nach dem Krieg bekam er ein Engagement an den Bremer Kammerspielen. Weitere Theaterstationen waren Baden-Baden, wo er nicht nur schauspielerte, sondern vier Jahre als Oberspielleiter agierte, Berlin, Zürich und München. Außerdem war er beim Rundfunk tätig. In der TV-Inszenierung von 1959 Kabale und Liebe in der Regie von Harald Braun war Herbert Fleischmann der Sekretär Wurm, 1962 hatte er in Axel Cortis Der Marquis von Keith die Rolle des Ernst Scholz, 1963 spielte er in Rainer Wolffhardts Die Probe oder die bestrafte Liebe den Hero und 1965 den Max in Oswald Döpkes Fernsehspiel Zucker. Allein in den 1960er-Jahren hatte Fleischmann Rollen  in über 50 Fernsehfilmen/-spielen. Die Filme im Kino ließen auf sich warten und wenn, dann waren sie weniger interessant. Einzig Christian Rischerts Kopfstand, Madame!, eine Emanzipationsgeschichte, in der auch seine Ehefrau Miriam Spoerri agierte, war der subtilste Film seiner Karriere.

 

Anfang der 1970er-Jahre war für Regisseur Alfred Vohrer Herbert Fleischmann genau der richtige Schauspieler, denn er setzte ihn in einigen Kinofilmen nach Simmel-Vorlagen ein und hatte damit sehr großen Erfolg, denn die Filme trafen genau den Zeitgeist der beginnenden 1970er-Jahre. Er war der Mercier in Und Jimmy ging zum Regenbogen (1970), er hatte die Hauptrolle als Manfred Angenfort in Liebe ist nur ein Wort (1971), die Hauptrolle als Bertie Engelhardt in Der Stoff aus dem die Träume sind, die Rolle des Kommissar Eilers in Alle Menschen werden Brüder (1972) und er spielte den Gustav Brandenburg in Die Antwort kennt nur der Wind (1974). Alle Drehbücher zu den Simmel-Filmen mit Herbert Fleischmann schrieb Manfred Purzer, der auch für Rainer Werner Fassbinders Welterfolg Lili Marleen das Drehbuch schrieb.

Herbert Fleischmann spielte unzählige Rollen in den TV-Krimiserien der 1960er- bis 1980er-Jahre wie z.B. Derrick (in 7 Episoden), Das Traumschiff, Der Alte, Tatort, Lobster, Der Kommissar (in 3 Episoden) und Raumpatrouille. Eine seiner letzten Rollen war ein gewisser Dr. Wolfgang Rohn in der Derrick-Folge "Manuels Pflegerin" in der Regie von Helmut Ashley, ausgestrahlt am 2. März 1984.

  

Bei www.steffi-line.de ist über den Schauspieler u.a. zu lesen: "Seit Ende der 1970er Jahre war es zunehmend stiller um Herbert Fleischmann geworden, aufgrund seiner Alkoholerkrankung gestaltete sich die Arbeit mit dem Schauspieler schwieriger; mehrmals hatte sich Fleischmann Entziehungskuren unterzogen, die jedoch fehlschlugen. Am 5. April 1984 starb der Charakterdarsteller, der mehr als zehn Jahre zuvor 1972 mit dem "Ernst-Lubitsch-Preis" ausgezeichnet worden war, im schweizerischen Cavigliano (nahe Locarno, Tessin) mit nur 59 Jahren an Herzversagen.
Herbert Fleischmann war in erster Ehe (nur wenige Wochen) mit Schauspielerkollegin Ruth Leuwerik verheiratet gewesen, die zweite Verbindung ging er mit der Schauspielerin Xenia Pörtner (1932 – 2005) ein. Nach seiner Ehe mit der Schweizer Schauspielerin Miriam Spoerri heiratete er die Berliner Fotografin Inge Winkler; sie lebte bis zu seinem Tod zusammen mit ihm in Cavigliano, wo Fleischmann auf dem dortigen Friedhof auch seine letzte Ruhe fand >>> Foto der Grabstelle bei knerger.de."

(Quelle: Einige Informationen aus Wikipedia, www.steffi-line.de und aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 3, S.15-16 - mit Erlaubnis des Autors)

      

 

  

10. April: Willy Semmelrogge, geboren am 15. März 1923

Deutscher Schauspieler, zeitweise Oberspielleiter in Weimar, dann kurzzeitig Intendant beim Theater Erfurt.

Wurde in Berlin geboren. Was der Schauspieler bis Ende des 2. Weltkrieges beruflich machte, ist nicht bekannt. 1954 trat er mit der Rolle des "Roten Köhlers" erstmals in einem DEFA-Märchenfilm Der Teufel vom Mühlenberg erstmals im Kino auf. Übersiedlung in die Bundesrepublik, wo er seine Karriere vor allem im Fernsehen fortsetzte. Hier sah man Willy Semmelrogge 1957 in Der Richter und sein Henker in der Regie von Franz-Peter Wirth, Besuch aus der Zone (1958), hier führte Rainer Wolffhardt Regie. Weitere Rollen hatte er 1963 in Rainer Erlers Satire Orden für die Wunderkinder an der Seite von Carl Heinz Schroth, Edith Heerdegen, Hans Jürgen Dietrich und Robert Meyn. Selten übernahm Semmelrogge auch Kinorollen, so z.B. in dem 1965 gedrehten Jerry Cottin-Krimi Mordnacht in Manhattan.

Der WDR bot Willy Semmelrogge 1974 die Rolle eines Kommissars in der Serie "Tatort" an. Hier konnte er den kauzigen, Zigarren rauchenden, aber immer getreuen Assistenten von Hauptkommissar Haferkamp alias Hansjörg Felmy verkörpern. Die erste Episode hieß Acht Jahre später und wurde am 28. April 1974 ausgestrahlt, Regie führte Wolfgang Becker. Diese Fernsehrolle des Kriminalhauptmeisters Kreutzer wurde von ihm zwanzig Folgen lang gemeistert, bis am 16. November 1980 die letzte Folge für die beiden Kommissare mit dem Titel Schönes Wochenende in der Regie von Wolfgang Staudte lief. In der Tatort-Folge Herzjagd, die am 14. Dezember 1980 ausgestrahlt wurde, hatte Kreutzer keine Hilfe von Haferkamp, der weilte im Urlaub (In Wahrheit war Felmy aus der Serie ausgestiegen, weil er sich angeblich mit "neuen" Drehbuchautoren nicht einigen konnte, die ihm nicht genügend Mitspracherecht einräumten. Im Handelsblatt war dazu zu lesen: "Haferkamp alias Felmy, das war ein ernster Polizist mit privaten Problemen, die schon deshalb anrührten, weil sie von vielen Zuschauern geteilt wurden. Als neue Autoren den Sympathieträger mit negativeren Akzenten versehen wollten, stieg Felmy aus.")

Zwischen den Dreharbeiten der "Tatort"-Filme war immer noch Zeit für den Mimen, auch in anderen Streifen mitzuspielen. So war er 1974 der Zirkusdirektor in Werner Herzogs Jeder für sich und Gott gegen alle, er spielte 1975 einen gewissen Herrn Heinrich in Rainer Erlers Öko-Satire Die Halde und er ist 1978 der Doktor in Herzogs Büchner-Adaption Woyzeck

Weitere Filme mit Willy Semmelrogge sind gelistet bei Filmportal und IMdB, einige Fotos von W. Semmelrogge sind auf tatort-fans.de zu sehen.

(Quelle: Einige Informationen aus Wikipedia und www.steffi-line.de)

 

 

  

15. Juli: Magdalena Montezuma, geboren 1943

Schauspielerin, Ausstatterin. Richtiger Name: Erika Kluge. 

Die Schauspielerin wurde in Würzburg als Erika Kluge geboren. Sie begann ein Germanistik-Studium in Heidelberg, brach dieses aber ab, als sie in einem Café, in welchem sie als Aushilfskellnerin beschäftigt war, den Regisseur Werner Schroeter kennenlernte. In etlichen seiner avantgardistischen Filme spielte sie mit und wurde mit dem Jahren so etwas wie seine Muse. Ihr Film-Debüt hatte sie 1968 in dem zusammen mit Rosa von Praunheim gedrehten Experimentalfilm Grotesk - burlesk - pittoresk. Der Schroeter-Film Eika Katappa mit einer Länge von knapp 140 Minuten machte Montezuma schon etwas bekannter, weil der Film 1969 bei der "Internationalen Filmwoche Mannheim" mit dem Josef-von-Sternberg-Preis ausgezeichnet wurde.

Ihr Theaterdebüt gab sie am 28. Mai 1972 in einer Inszenierung Schroeters von Emilia Galotti im Malersaal des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg. Später spielte sie mehrmals am Schauspielhaus Bochum und am Schauspiel Frankfurt, wobei sie sich, wie schon in Schroeters Filmen, auch an der Ausstattung beteiligte. Zu ihrer Theaterarbeit ist im Spiegel u.a. zu lesen: "Mit sparsamer Mimik und ausdrucksvollem Augenrollen verkörperte sie klotzige Frauen. Sie kultivierte einen Dilettantismus, der ihre Filme und Theateraufführungen immer um überraschende Augenblicke exaltierten Lebens bereicherte." (Zitat)

In den 1970er-Jahren hatte sie Kontakt zu weiteren Regisseuren des "Neuen deutschen Films" und machte Bekanntschaft mit Rainer Werner Fassbinder, der wiederum sehr gut mit Werner Schroeter befreundet war. Hier hatte sie Rollen in den Fassbinder-Filmen Die Niklashauser Fart (1970), in Rio das Mortes war sie 1971 Protagonistin, dort spielte sie die Freundin der Hanna, gespielt von Hanna Schygulla. Weiterhin mimte sie die Irm in Fassbinders Tragikomödie Warnung vor einer heiligen Nutte, sie war ein Partygast in dem SF-Zweiteiler Welt am Draht (1973) und sie war mit dabei in Berlin Alexanderplatz, allerdings nur mit einen sehr kleinen Aufgabe. In den weiteren 1970er- und 1980er-Jahren drehte sie mit Helma Sanders-Brahms (Die letzten Tage von Gomorrha), wozu bei kabel1 zu lesen ist: "Eine überquellende Science-Fiction-Oper, ein Albtraum von der totalen Konsumgesellschaft"), Elfi Mikesch (Execution: A Story of Mary), Ulrike Ottinger (Bildnis einer Trinkerin). Letztmalig war sie 1986 in Werner Schroeters Film Der Rosenkönig zu sehen.  Magdalena Montezuma erkrankte 1982 an Krebs und verstarb letztendlich an ihrer Krankheit am 15. Juli 1984 im Alter von nur 41 Jahren. 

Weitere umfangreiche Informationen hat www.steffi-line.de. Außerdem sind ihre Filme bei IMDb und bei Filmportal gelistet.

(Quelle: Einige Informationen aus Wikipedia und www.steffi-line.de)

    

 

  

24. Juli: Richard Angst, geboren am 23. Juli 1905 (weitere Informationen bei cyranos.ch)

Schweizer Kameramann beim deutschen Film mit Bergsteiger- und Skifahrer-Begeisterung, der über 40 Jahre einer der talentiertesten Techniker der Filmbranche war. Seine Karriere begann er als Fotolaborant. Durch sein Hobby des Bergsteigens kam es, dass er 1927 als Kameraassistent in dem Filmen Milak, der Grönlandjäger und in Arnold Fancks Der große Sprung teilnehmen durfte. Hier arbeitete er mit den Kameramännern Sepp Allgeier und Albert Benitz zusammen. Im Jahr 1926 fotografierte er seine erste Arbeit als einer von drei Chefkameramännern bei einem auf Spitzbergen gedrehten, semidokumentarischen Abenteuerfilm. Danach drehte Angst zunächst primär unter Fancks Regie in Grönland (SOS Eisberg), Japan (Die Tochter des Samurai) und immer wieder in den Alpen, so auch in der heimischen Schweiz (Der ewige Traum (lief unter Der König des Mont Blanc). 1929 folge dann das Bergsteigerdrama Die weiße Hölle vom Piz Palü, wobei Fanck die Außenaufnahmen betreute und Georg Wilhelm Pabst für die Innenaufnahmen Regie führte. Nachdem Angst 1935 wieder mit Filmexpeditionen für Arnold Fanck in Ostasien unterwegs war, engagierte ihn 1936 Alexander Korda für seine "Rembrandt"-Biographie mit Charles Laughton in der Titelrolle nach London. Bis in die 1960er-Jahre hinein gehörte Richard Angst zu den großen Bildgestaltern - wie man heute sagen würde - des deutschsprachigen Films. Dabei arbeitete er ausschließlich mit namhaften Regisseuren wie Fritz Lang, Robert Siodmak, Hans Steinhoff, Paul Verhoeven. In den letzten Jahren seines Berufes betreute er fast alle Filme des Regisseurs Kurt Hoffmann

Im Ruhestand schrieb Angst (zusammen mit dem Journalisten Hans Borgelt) seine Memoiren und war u.a. als Dozent an der Hochschule für Fernsehen und Film in München tätig. 

(Quelle: Einige Informationen aus "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 1, S.119-120 - mit Erlaubnis des Autors)

      

  

  

   

  

Hertha Thiele (re.) in "Reifende Jugend"1933, Regie: Carl Froelich - Foto: Murnau-Stiftung

Hertha Thiele (re.) in "Reifende Jugend"

1933, Regie: Carl Froelich

 

©Murnau-Stiftung

  

  

5. August: Hertha Thiele, geboren am 8. Mai 1908 in Leipzig

Deutsche Schauspielerin

Tochter eines Schlossermeisters. Mit 19 Jahren begann sie ihre Schauspielausbildung, dann Theaterdebüt 1927 am Leipziger Schauspielhaus. Ihren ersten großen Erfolg feierte Hertha Thiele Ende 1930 mit der Darstellung der sensiblen Internatsschülerin Manuela von Meinhardis in der Uraufführung von Christa Winsloes Stück "Ritter Nérestan". Ein Jahr später wurde sie von Carl Froelich (Regisseur und Produzent) für die Verfilmung Mädchen in Uniform, die von der Regisseurin Leontine Sagan inszeniert wurde, engagiert. Durch diesen Film, der einer der ersten war, der sich mit lesbischer Liebe auseinandersetzte (Meinhardis schwärmt heftigst für ihre Lehrerin Fräulein von Bernburg), wurde sie quasi über Nacht bekannt. Kay Weniger schreibt dazu: "Das ausgezeichnete Werk, das Hertha Thiele schlagartig bekannt machen sollte, verstand sich als Anklage gegen das starre, lieblose preußische Erziehungswesen im Stile und Geiste einer Kadettenanstalt. Zugleich erzählt die Geschichte von einer zarten, schwärmerischen Liebe von Frau zu Frau. Beide zentrale Themen dieses Films führten dazu, dass ultrakonservative Kreise "Mädchen in Uniform" heftig anfeindeten." 

 

Hertha Thiele, 1908-1984

Foto: Alexander Schmoll (1880-1945). Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.
Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 oder weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Im Folgenden drehte Hertha Thiele für die "Prometheus-Film" drei Filme, aber nur einer dieser Filme, Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt? von Slatan Dudow kam zustande. Neben Ernst Busch, der hier ihr Filmvater ist, spielt sie die einzige der Familie, die Geld verdient und ihre Familie unterstützen kann. Trotz des Elends, in dem sie aufwachsen muss, zeigt die junge Frau eine starke Persönlichkeit und ist bereit, sich der linken Bewegung anzuschließen. Auch ihre anschließenden Rollen erlaubten Hertha Thiele die Darstellung junger, noch nicht endgültig geformter Mädchen auf ihrem Weg zur Eigenständigkeit. Der noch vor Machtantritt der Nationalsozialisten begonnene Frauenroman "Anna und Elisabeth" stellte erneut (wie schon der von Anna und Elisabeth-Regisseur Frank Wysbar mitproduzierte Thiele-Klassiker Mädchen in Uniform) eine homoerotische Beziehung in den Mittelpunkt des Geschehens. Und wie in Mädchen in Uniform traf Hertha Thiele auch dieses Mal auf Dorothea Wieck und sorgte dafür, dass sich zwischen beiden recht unterschiedlichen Frauengestalten ein ambivalentes Gefühlsgeflecht entspinnt. Mit der Machtübernahme der Nazis geriet die Schauspielerin augenblicklich ins Kreuzfeuer der braunen Kulturpolitik, vor allem wegen ihrer Mitwirkung in dem als kommunistisch gebrandmarkten Arbeiterstück Kuhle Wampe. Außerdem lehnte sie standhaft das Angebot ab, im Nazi-Propagandafilm Hans Westmar - Einer von vielen mitzuwirken, in dem sie die Geliebte von SA-Sturmführer Horst Wessel spielen sollte. Von da an wurden ihr keine Rollen mehr angeboten und 1936 wurde sie aus der Reichsfilmkammer ausgeschlossen.

 

Sie emigriert 1937 in die Schweiz und nimmt auch niedrige Arbeiten an, jobbte in einem Züricher Filmlabor, um sich über Wasser zu halten. Die couragierte Künstlerin kommt 1942 am Berner Staatstheater unter, heiratet einen Schweizer und geht 1949 mit ihm in die DDR. Der Versuch, dort ein eigenes Theater aufzubauen, scheiterte. 1951 zog sie wieder in die Schweiz und konnte als Hilfsschwester in der Psychiatrie arbeiten. 1966 entschließt sie sich endgültig, in die DDR zurückzukehren. Sie kann sich an den Bühnen von Magdeburg und Leipzig etablieren, zwischen 1968 und 1979 ist sie auch Ensemblemitglied des Deutschen Fernsehfunks. 1975 entstand ein Filmporträt über die Schauspielerin mit dem Titel "Das Herz auf der linken Seite". Sie war in den 1930er-Jahren mit dem Schauspieler Heinz Klingenberg verheiratet.

Weitere Filme mit Hertha Thiele sind bei IMDb und Filmportal gelistet.

(Quelle: Einige Informationen aus Wikipedia, www.steffi-line.de und "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 7, S.649-650 - mit Erlaubnis des Autors)

     

  

  

 

21. August: Wolfgang Schleif, geboren am 14. Mai 1912 (→ Biografie innerhalb dieser HP)

Deutscher Regisseur  

  

 

  

23. Oktober: Oskar Werner, geboren am 13 November 1922 in Wien

Österreichischer Bühne- und Filmschauspieler

Rollenbildnis Oskar Werner ca. 1949,
vermutlich zur Aufführung "Mein Herz ist im Hochland" von William Saroyan am Theater in der Josefstadt", Regie: Rudolf Steinboeck, Premiere: 29.12.1949 → Info
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB). Urheber/Körperschaft: "United States Information Service" (USIS); Datierung: 1949
© ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer US 8860/35)
Bedeutender österreichischer Schauspieler. Noch während seiner Schauspielausbildung besuchte Oskar Werner, der mit richtigem Namen Oskar Josef Bschließmayer hieß, die Rosenhügel-Ateliers in seiner Heimatstadt Wien und übernahm beim Film erste Klein- und Kleinstrollen. 1940 sprach er den Mozart in der Hörspielreihe "Das ist mein Wien". Im Jahr darauf wurde Werner ans Burgtheater engagiert, dem er bis 1949 angehörte. Dort spielte er erstmals tragende Rollen. 1947 übernahm er auch Rollen in Stücken des Raimund-Theaters. 1950 wurde Oskar Werner Ensemble-Mitglied des Theaters in der Josefstadt. Im Jahre 1948 hatte er mit "Der Engel mit der Posaune", der Chronik einer Wiener Klavierbauerfamilie, seine erste Sprechrolle beim Film erhalten. Im darauffolgenden Jahr wirkte er neben Maria Schell als einziger Darsteller der österreichischen Originalversion auch im englischen Remake ("The Angel Whit The Trumpet") mit. Nach einer weiteren englischsprachigen Filmrolle in einer in Österreich gedrehten Karl Hartl-Produktion war Werner international bereits so weit bekannt, dass man ihm 1950 die Hauptrolle in Anatole Litvaks Entscheidung vor Morgengrauen (Originaltitel: Call It Treason) anvertraute. In diesem äußerst realistischen, ernüchternden Antikriegsfilm gab der schmale, blonde Schauspieler überaus glaubhaft einen für die Alliierten spionierenden deutschen Wehrmachtssanitäter, genannt "Happy", der zwischen die Fronten gerät und seinen wagemutigen Einsatz schließlich mit dem Leben bezahlt. Trotz hervorragender Kritik bleibt Werner primär der Bühne treu, feierte dort einige herausragende Erfolge mit zarten, durchgeistigten und hochsensiblen Charakteren; seine legendäre Hamlet-Interpretation in einer Inszenierung von 1952 wurde geradezu enthusiastisch aufgenommen und hochgelobt. 

 

Nur sehr sporadisch, wie etwa in Hartls Mozart-Biografie oder in Franz Antels Spionage (beide 1955), trat der Künstler dann auch im Film auf. Mit Beginn der 1960er-Jahre konzentrierte sich Oskar Werner auf äußerst sorgfältig ausgewählte internationale Kino-Produktionen. Er überzeugte besonders mit Porträts filigraner Persönlichkeiten, verkörperte intellektuelle, weiche, verwundbare und hypersensible bis versponnene Charaktere von hoher Integrität, die bisweilen divenhafte Allüren annehmen konnten - Wesenszüge, die der Privatperson Oskar Werner durchaus nahekamen. 

Werner war Jules, der in Francois Truffauts elegant-ironischer ménage à trois-Geschichte Jules und Jim um die Gunst der Französis Cathérine stand. Er spielte den Schiffsarzt in Stanley Kramers Exilanten-Drama Das Narrenschiff, der sich in eine sterbenskranke Passagierin und Patientein (Simone Signoret) verliebt, brilliert als Stasi-Mann Fiedler mit jüdischer Vergangenheit, der in dem semidokumentarischen Agententhriller Der Spion, der aus der Kälte kam einem schmutzigen Scharadespiel westlicher Geheimdienste zum (Bauern-)Opfer falls und zweifelt als Bücherverbrenner im Staatsauftrag in Truffauts Schreckensutopie Fahrenheit 451 (nach dem SF-Roman von Ray Bradbury) am Glauben an das totalitäre System, dem er dient. In seinem letzten Film, Reise der Verdammten, variierte er seine "Narrenschiff"-Rolle und verkörperte erneut einen auf der Flucht vor den Nazis befindlichen jüdischen Arzt Dr. Egon Kreisler.

 

Seit Ende der 1960er-Jahre widmete sich Oskar Werner, der in seinen späteren Jahren unter Alkohol-Problemen litt, wieder fast ausschließlich dem Theater und hielt Dichterlesungen, so auch in Marburg an der Lahn, wo er an einem Herzinfarkt starb. Begraben ist der Schauspieler in Triesen (Liechtenstein) - sein Grab ist inzwischen nicht mehr existent, aber eine Tafel an der Friedhofsmauer erinnert an den Schauspieler. Das ihm bereits zu Lebzeiten angebotene Ehrengrab der Stadt Wien hatte er abgelehnt.

(Quelle: Einige Informationen aus Wikipedia, www.steffi-line.de und "Das große Personenlexikon des Films" von Kay Weniger, Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf, Band 8, S.340-341 - mit Erlaubnis des Autors)

2014 wurde von Siegfried Steinlechner der 24-minütige Dokumentarfilm Oskar Werner - Ein österreichisches Genie gedreht und im ORF am 26. Oktober 2014 ausgestrahlt, u.a. mit Lotte Tobisch, Achim Benning und André Heller.

Weitere Filme mit dem Schauspieler sind bei IMDb und bei Filmportal gelistet.

  

    

  

14. November: Alexander Hegarth, geboren am 26. Juli 1923

Deutscher Schauspieler

Nachdem Alexander Hegarth bei Rudolf Vogel Schauspielunterricht genommen hatte, bekam er bereits in der Spielzeit 1947/48 im Stadttheater Konstanz ein Engagement und spielte an der Seite von René Deltgen. Eine weitere Theaterstation war Baden Baden, hier hatte er auch eine Stelle als Sprecher beim Südwestfunk, dann kamen Theater in Gelsenkirchen und Lübeck. In Lübeck konnte er auch inszenieren, beispielsweise Arthur Watkyns Stück "In guten und in schlechten Tagen". 1958 arbeitete Hegarth an der Berliner Volksbühne, nebenbei hatte er noch ein Engagement bei den Theaterfestspielen in Wunsiedel, er spielte auch an kleinen Provinzbühnen Kabarett. Unter August Everding war er bei den Münchner Kammerspielen beschäftigt, später bei den Vereinigten Städt. Bühnen in Krefeld-Mönchengladbach.

Ab 1966 war Alexander Hegarth freischaffender Künstler und bekam die ersten Rollen im Fernsehen. Meistens spielte er elegante, etwas versnobte Herren, stets einwandfrei gekleidet, er konnte blasiert und arrogant wirken und war in seinen Rollen nicht immer sympathisch. Er spielte in etlichen Fernseh-Krimis wie Der Tod läuft hinterher (Regie: Wolfgang Becker) oder hatte Rollen in Tatort (Episode 23 aus 1972 mit dem Titel "Die Samtfalle", Regie: Walter Davy und Episode 38 auf 1974 mit dem Titel "Playback oder Die Show geht weiter", Regie: Rolf von Sydow) oder Der Alte, wo er in vier Episoden eingesetzt wird. Hegarth hat weitere Rollen in Monaco Franze - Der ewige Stenz, Ein Fall für zwei und ist in der sympathischen Serie Der Bastian als Chefarzt Dr. Klein zu sehen, weiterhin war er in dem 4teiligen "TV-Potpouri" Was wären wir ohne uns von Ulrich Schamoni und Wolfgang Menge den Frisörkunden Dr. Schulze-Festberg.

Aber Alexander Hegarth war nicht nur der Vertreter seichter Kost, er spielte auch in etlichen Fernsehspielen mit historischem Hintergrund mit, z.B. in Der Tod des Engelbert Dollfuß von Franz Peter Wirth, Heydrich in Prag von Rolf Hädrich aus dem Jahr 1967 oder die Rote Kapelle, ebenfalls in der Regie von Franz Peter Wirth. Außerdem hatte er etliche Einsätze in für das Fernsehen abgedrehten Literaturverfilmungen, z.B. Die Geschichte von Joel Brand von Franz Peter Wirth oder Der Andersonville-Prozess von Michael Kehlmann

Alexander Hegarth starb in einem Hotelzimmer während einer Theatertournee in Gummersbach an Herzversagen.

Weitere Filme mit Alexander Hegarth sind bei IMDb und bei Filmportal zu finden.

(Quelle: Einige Informationen entnommen aus Wikipedia)

  

  

    

Paul Dahlke, Fita Benkhoff, E. F. Fürbringer, Willy Birgel in "Ich brauche dich" von 1944, Regie: Hans Schweikart - Foto: Murnau-Stiftung

Paul Dahlke, Fita Benkhoff, E. F. Fürbringer, Willy Birgel in "Ich brauche dich" von 1944, Regie: Hans Schweikart

 

©Murnau-Stiftung

  

  

24. November: Paul Dahlke, geboren am 12. April 1904

Paul Dahlke wurde in Streitz/Pommern geboren. Er wuchs in Köln auf und ging später in Dortmund zur Schule. Nach dem Abitur 1922 arbeitete er zunächst auf der Zeche Dorstfeld. Nach einer Ausbildung an der Bergakademie in Clausthal-Zellerfeld absolvierte er danach ein Studium der Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaften in Berlin. Anschließend besuchte er dort von 1927-1928 die Max Reinhardt-Schule. 1929 erhielt er sein erstes Engagement an den Saitenburg-Bühnen und spielte danach an diversen Theatern in Berlin. 

Ab 1931 erhielt er große Rollen am Deutschen Theater, an der Volksbühne bei Heinz Hilpert und von 1946-1949 an den von Erich Engel geleiteten Münchner Kammerspielen. Seine erste Filmrolle hatte er 1934 als Gouverneur in Hilperts Liebe, Tod und Teufel.  In Erinnerung bleiben Es war eine rauschende Ballnacht, wo er die Rolle des Musikverlegers Iwan Cäsarowitsch Glykow übernimmt, Helmut Käutners Romanze in Moll an der Seite von Marianne Hoppe und Das fliegende Klassenzimmer.

Ab 1960 profitierte das Fernsehen von seinen Fähigkeiten, z.B. spielte er den Schiffseigner Jakob Wilde in der TV-Serie MS Franziska in der Regie von Wolfgang Staudte. Kurze Inhaltsangabe dieser beliebten Serie: "Das Motorschiff 'MS Franziska' und sein Besitzer Jakob Wilde sind beide in die Jahre gekommen. Wilde betreibt zusammen mit Sohn und Schwiegertochter mitsamt Enkelkindern dieses Schiff als unabhängiger Schiffseigner, sogenannter Partikulier, ein nur mühsam rentabel zu haltendes Frachtgeschäft von Basel bis Rotterdam. Der alte Kahn verschlingt teure Reparaturen und vor allem billiger arbeitende große Binnenreedereien mit modernen Schulschiffen machen es Wilde von Tag zu Tag schwerer, gegen die übermächtige Konkurrenz zu bestehen, bis er schließlich nach einer riskanten Nebelfahrt, die er aus purer Not angenommen hat, einen Unfall provoziert und endlich auf Freunde und Verwandte hört, die Franziska verschrottet und in den verdienten Ruhestand geht."

(Quelle: Beschreibung "MS Franziska" SWR Media Services, weitere Informationen auch von www.steffi-line.de)

1974 erhält Paul Dahlke das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film und 1979 wurde ihm das Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Weitere Filme mit Paul Dahlke sind bei IMDb und bei Filmportal gelistet.

         

  

 

  

  

Grete Weiser, Will  Dohm und Rudolf Platte in "Der Meisterdetektiv" aus dem Jahre 1944, Regie: Hubert Marischka - Foto: Murnau-Stiftung

Grethe Weiser, Will  Dohm mit Rudolf Platte (re.) in "Der Meisterdetektiv", 1944

 

©Murnau-Stiftung

  

  

18. Dezember: Rudolf Platte (Rudolf Antonius Heinrich Platte), geboren am 12. Februar 1904 

(Deutscher Schauspieler)

  

Rudolf Platte wurde in Dortmund-Hörde geboren. Die frühen Jahre seiner Kindheit müssen glücklich gewesen sein, denn der Wahl-Berliner kehrte später oft ins Ruhrgebiet zurück. 1980 ernannte die Stadt Dortmund ihren berühmten Sohn, der seine Alkoholsucht erfolgreich bekämpft hatte, zum Ehrenbraumeister. Schon auf der Schulbühne fiel Rudolf Plattes Begabung auf. Nach dem Abitur ging er gegen den Wunsch seiner Eltern zum Theater, nahm Schauspielunterricht und debütierte 1925 als Shylock im Kaufmann von Venedig auf der "Düsseldorfer Freilichtbühne". Bald folgten Engagements in Bad Harzburg, Hildesheim, Wuppertal und Breslau. 1927 kam er nach Berlin. Zunächst spielte er ernste Rollen, bis Werner Finck seine Begabung zum Komiker entdeckte und mit ihm das politische Kabarett "Die Katakombe" gründete. Platte trat dort

Wunderbar gespielt: Rudolf Platte als Hauptmann von Köpenick in der Regie von Rainer Wolffhardt

Foto © SWR Media Services  www.tvlizenz.de

 regelmäßig auf, bis das Theater 1935 von Goebbels geschlossen wurde. 1929 drehte er seinen ersten Film, nämlich Revolte im Erziehungshaus, wo er als Erziehungsgehilfe eingesetzt war. In den 30er Jahren avancierte er zu einem populären Nebendarsteller in Filmen wie Hitlerjunge Quex, wo er einen Moritatensänger mimt, Liebe, Tod und Teufel und - an der Seite von Heinz Rühmann - So ein Flegel. Nach dem Krieg leitete er von 1946 bis 1947 das Theater am Schiffbauerdamm. Ab Anfang der 1950er Jahre spielte er auch wieder in zahlreichen Filmkomödien mit, was ihm bald den Ruf eines Klamaukdarstellers eintrug. Der große Durchbruch zum Charakterschauspieler gelang ihm 1960 in der Titelrolle der TV-Verfilmung von Zuckmayers Hauptmann von Köpenick (Anmerkung: Dieser Film gefiel mir besser als der viel bekanntere mit Heinz Rühmann, rk).

  

Zur selben Zeit begann er am Berliner Hebbel-Theater eine neue Karriere als Volksschauspieler. In den nächsten Jahren brillierte er in Stücken wie Gespenster, Das Fenster zum Flur, Das Geld liegt auf der Bank, Raub der Sabinerinnen und Das Lied der Grille.

Auch im Fernsehen war er immer häufiger zu sehen. Einer seiner letzten Kinofilme war Fassbinders Die Sehnsucht der Veronika Voss, in dem er einen vom Holocaust traumatisierten, morphiumsüchtigen Juden mimte. Für seine Arbeit wurde Rudolf Platte mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse, der Ernst- Reuter-Plakette in Silber, dem Filmband in Gold und dem Ehrenring seiner Heimatstadt Dortmund.

Am 18. Dezember 1984 starb Rudolf Platte im Alter von 80 Jahren in Berlin, nur wenige Tage nach dem Tod seiner Frau Georgia Lind, die er 1942 geheiratet hatte. Die Ehe wurde ein Jahr später wieder geschieden, doch 1953 heirateten die beiden nochmals und blieben bis zu ihrem Tod unzertrennlich. Seine letzte Filmrolle war die eines gewissen Herrn Vogel in der TV-Serie Jacob und Adele.
Sein auf mehr als zwei Millionen Mark geschätztes Vermögen vermachte er den SOS-Kinderdörfern.
(Quelle: Einige Informationen aus: www.wdr.de

Weitere Filme mit Rudolf Platte sind bei IMDb und bei Filmportal (+ biografische Angaben) gelistet.

    

      

   

   

   

    

  

  

  

  

    

  

 

 

 

 

 

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Layout: Rosemarie Kuheim
Bearbeitet: 28. Januar 2023

 

Die Angaben zu dieser Chronik machen nur einen kleinen Teil der Film- und Zeitgeschichte aus. Sie erheben daher keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit, deshalb sind Links angebracht, die weitere Hinweise geben könnten. Da ich auf Inhalte zu externen Webseiten keinen Einfluss habe, kann ich auch keine Gewähr dafür übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend entfernt. Sollten mir bei den o.g. Angaben inhaltliche Fehler unterlaufen sein, so werden diese bei entsprechender Nachricht und Kontrolle korrigiert.

    

Ich bedanke mich bei Herrn Dr. Kay Weniger, der mir erlaubt hat, Textstellen aus seinem "Personenlexikon des Films" für diese Chronik zu übernehmen.

Weiterhin enthält diese Chronik Informationen aus der Website HDG/LEMO (Haus der Geschichte/Lebendiges Museum Online) und aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.